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NÄHER, MEIN GOTT, ZU DIR: Ein Tryptichon erinnert an den Holocaust

Überreste eines menschlichen Körpers hängen an einem Galgen. Darunter liegen Überreste eines anderen, Petrus.

Überreste eines menschlichen Körpers hängen an einem Galgen. Darunter liegen Überreste eines anderen, Petrus. „Christus im Holocaust“ heißt das Tryptichon in der Heilig-Kreuz-Kirche, dessen Mittelteil Galgen und Menschenreste zeigt. Ismond Rosen hat es geschaffen. Hätte Christus im 20. Jahrhundert gelebt, wäre er in Auschwitz ermordet worden, davon war Ismond Rosen überzeugt. Wären seine Eltern nicht im 19. Jahrhundert aus dem Baltikum nach Südafrika ausgewandert, wäre auch er in Auschwitz ermordet worden. So aber ist Rosen ein anerkannter Psychologe in England geworden und Bildhauer. Das Tryptichon, das er vor elf Jahren, kurz vor seinem Tod, der Kreuzberger Kirche vermacht hat, ist sein Lebenswerk. Es stellt nicht nur die totale Entmenschlichung in Auschwitz dar, sondern auch die Schuld der Kirchen, verkörpert in der Figur des Petrus, die über Jahrhunderte Antijudaismus predigten. Am Holocaust-Gedenktag wollen die Pfarrer das Tryptichon in den Mittelpunkt des Gottesdienstes stellen. clk

Heilig-Kreuz-Kirche, Zossener Str. 65, Kreuzberg, So 27.1., 18 Uhr

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