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360°-Tour zum Thema „Gartenparadiese“. Die große Bedeutung der Gartenkultur als eigenständiger Kunstform, finden in der Buchmalerei und persischer Dichtung einen reichen Ausdruck.

© Foto: Staatliche Museen zu Berlin, Museum für Islamische Kunst

Neues Online-Portal „Islamic Art“ : Islamische Kunst und Kultur entdecken

Das Museum für Islamische Kunst der Staatlichen Museen zu Berlin macht seine Sammlungsobjekte digital zugänglich. In Deutsch, Englisch und Arabisch.

Üblicherweise schweigen die Objekte im Museum und lassen sich bewundern. Doch es steckt mehr in ihnen, wie das neue Online-Portal „Islamic Art“ (islamic-art.smb.museum) des Museums für Islamische Kunst in Berlin zeigt. Die Website greift auf vergangene Ausstellungen zurück, um den Besucher:innen einen Zugang zu den ausgestellten Objekten zu eröffnen, sei es durch Musik, Videos oder erläuternde Texte.

Das Portal gliedert sich in die vier Module „Stories“ (Sammlungsobjekte und ihre Geschichten), die Bildungsplattform „Digitales Lernen“, die „360 Grad-Touren“ und die Mediathek.

Ein musikalischer Besuch im Aleppozimmer

Innovativ sind die 360 Grad-Touren, auf denen Themen multimedial erschlossen werden. Die Tour „Musik im Museum“ greift auf die Konzertreihe Mschatta-Lounge von 2019 zurück, zu der Künstler:innen eingeladen waren, sich durch Objekte aus dem Museum zu einer Komposition inspirieren zu lassen.

360°-Tour: Musik im Museum mit Dima Orsho und Bukahara.

© Foto: Staatliche Museen zu Berlin, Museum für Islamische Kunst

Dabei werden die Künstler und ihre Objekte in einer fiktiven Raumlandschaft präsentiert, die in collagierter Form Zeichnungen und Fotos der Künstler und Objekte kombiniert. Mit gedrückter Maustaste bewegt man sich durch den Raum und lässt sich von den Zeichnungen und Fotos leiten. So erscheint etwa ein gezeichnetes Porträt der syrischen Sängerin Dima Orsho vor dem Foto des Aleppozimmers.

Markierungen auf Dorsho sowie dem Aleppozimmer offebaren nach dem Anklicken Informationen zu den Objekten. Bei einem weiteren Klick, hört man auch das entsprechende Lied. Die Band Bukahara posiert vor einem Astrolabium, das Arabern und Persern half, durch unbekannte Welten per Schiff zu navigieren. Es inspirierte die Band, die gerne Grenzen überschreitet, zu einer Kulturen verbindenden musikalischen Reise.

Elshan Ghasimi, die Meisterin der Langhalslaute Tar, sitzt vor einem dunklen Sternenhimmel, in dem drei Objekte schweben, eine rechteckige Fliese aus einem Palast mit einer Jagdszene, die sie zu ihrer schnellen Komposition „Shekar“ inspirierte. Ein Teller mit einem Singvogel regte sie zu einem Stück über die  Orientierungslosigkeit dieses Vogels an. Eine Szene beim Arzt auf einem Teller führte zu einer dialogischen Komposition rund um den Schmerz.

Die Vielfalt der islamisch geprägten Kultur lässt sich gut anhand der Musik erklären – die Gruppe Amalaya ließ sich durch die kleine Alhambra-Kuppel inspirieren. Ihre Musik ist andalusisch geprägt und verbindet spanische und arabische Traditionen. Dass Teppiche auch einen Klang haben können, zeigt die Künstlerin Szanett Szirmay mit ihrer Installation „Soundweaving“. Sie hat die Muster eines Teppichs in eine Lochkarte für eine Spieluhr übersetzt und so einen tönenden Teppich geschaffen.

Im Bereich „Stories“ geht es um die Geschichte der Objekte, ihre Entdeckung und auch wissenschaftliche Bearbeitung. Ausführlich lässt sich das am Beispiel Samarras, der „Hauptstadt eines Weltreiches auf Zeit“, studieren. Hier werden die historischen Fotos der Ausgrabung von 1913 gezeigt, aber auch, wie sie digitalisiert wurden.

In der Mediathek sind Filmen, Musikvideos, Bilder, Audio-Dateien und E-Publikationen zu zu islamisch geprägten Kulturräumen und Objekten zu finden. Im Bildungsportal „Digitales Lernen“ finden sich viele Materialien und Unterrichtsreihen. Ermöglicht wurde die Website durch die Stiftung Alwaleed Philanthropies Global.

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