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Kultur: Oh, Happy Day!

feiert drei runde Geburtstage nach Soeben sind ein paar runde Geburtstage gefeiert worden, die auch von Kinoveranstaltungen begleitet werden. Graham Greene, der am 2.

feiert drei runde Geburtstage nach Soeben sind ein paar runde Geburtstage gefeiert worden, die auch von Kinoveranstaltungen begleitet werden. Graham Greene, der am 2. Oktober 100 Jahre alt geworden wäre, hat zu exzellenten Filmen die Vorlage geliefert und arbeitete zuweilen als Filmkritiker. Sein berühmtestes Film-Werk dürfte das Originaldrehbuch zu dem Thriller Der dritte Mann (1949) sein. Dem britisch-österreichischen Team, das sich um den Regisseur Carol Reed zusammenfand, gelang ein Klassiker. Was macht diesen Film so zeitlos? Es ist vor allem der nüchterne Blick, mit dem Greene die alliierten Besatzer und die Wiener Schwarzmarkthändler betrachtet. Der Held (Joseph Cotten) ist ein Trottel und der Schurke (Orson Welles) ein Gentleman. Und Anton Karas Zitherklänge erzeugen einen Kontrapunkt, wie es ihn bis dahin in der Thriller-Filmmusik noch nie gegeben hat (Mittwoch im Arsenal).

Von den Freiheiten, die Greene genoss, konnte Defa-Regisseur Roland Gräf nur träumen. Gräf, der am 13. Oktober 70 geworden ist, musste in Die Flucht (1977) eine denkbar abwegige Erklärung dafür liefern, warum DDR-Bürger ihr Land verlassen. Sie taten es nicht freiwillig, sondern wurden von westlichen Fluchthilfeorganisationen unter Druck gesetzt. Dank dieser These erhielt der Film mehrere Auszeichnungen. Gräfs Hauptdarsteller Armin Mueller-Stahl ging 1980 in den Westen und machte international Karriere. Seine Filmfigur, der Arzt Dr. Schmith, endet jämmerlich auf einer Müllkippe, zur Warnung an alle DDR-Bürger, die ihr Land verlassen wollten (Dienstag im Filmkunsthaus Babylon).

Brigitte Bardot ist ebenfalls 70 Jahre alt geworden. Das Filmkunst 66 hat nun René Clairs Das große Manöver (1955) im Programm, ein Liebesdrama aus dem Offiziersmilieu mit Michèle Morgan und Gérard Philipe. Obwohl das schmollmundige Sexsymbol nur in einer Nebenrolle zu sehen war und keine Strip-Einlage bieten konnte, stahl Brigitte Bardot den großen Kollegen die Schau und durfte fortan bei jedem ihrer Filme im Mittelpunkt stehen (Sonnabend und Sonntag).

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