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Performance-Theater im HAU: Krieg spielen

Mitmachen bitte! Im Berliner Hebbel am Ufer dürfen die Zuschauer im „Drohnenmärchen“ als Raketen über die Bühne flitzen.

Ein beliebtes Konzept aus der Pädagogik lautet: den Schrecken spielerisch bewältigen! Mühelos anwendbar ist die Methode auch im Theater, wie das Performance-Kollektiv Invisible Playground an diesem Abend im HAU beweist. Und zwar am Beispiel der Drohne. Womit nicht die Honigbiene gemeint ist, sondern das unbemannte Fluggerät, das bekanntlich einigen Albtraum-Appeal besitzt. Vor allem in der Variante Angriffs-Drohne, die gern mal versehentlich Hochzeitsgesellschaften bombardiert – mit mörderischen Folgen.

Im HAU 1 darf man jetzt selbst als Rakete über die Bühne flitzen, ähnlich wie in seligen Schulhofzeiten, als man mit ausgebreiteten Armen Fliegeralarm spielte. Etwas später wird der Zuschauer mit Handventilator bewaffnet zur Helfer-Drohne, die Schaumstoffwürfel für einen gemeinschaftlichen Türmchenbau hin- und herschafft. Wenn’s hilft! „Drohnenmärchen“ heißt der etwas seltsame Mitmach-Abend von Invisible Playground. Die Truppe ist auf Streetgames und andere Gesellschaftsspiele der angesagten Sorte spezialisiert. Im aktuellen Fall dürfen 80 Beteiligungswillige, gekleidet in hellblaue Overalls und angeleitet von einer freundlichen Computerstimme, das Verhältnis Mensch und Maschine ergründen.

Für die Musik sorgt das Andromeda Mega Express Orchestra, umsurrt von zwei possierliche Flugkörpern mit Tischstaubsauger-Sound. Am Ende schreibt man sich aus dem Versatzbaukasten sein eigenes Märchen zusammen. Motto: „Wie ich lernte, die Drohne zu lieben“.

HAU 1, Stresemannstr. 29. Wieder Sonntag, 18. Mai, 19.30 Uhr

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