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The Black Seeds

© promo

Alben der Woche: Soundcheck

Jeden Freitag von 21 bis 23 Uhr reden vier Popkritiker auf Radio Eins über ihre CDs der Woche. Diesmal: Happy Mondays, The Black Seeds, The Format, The Maps.

CD-NEUERSCHEINUNGEN

RAVE Happy Mondays
Uncle Dysfunctional
(Sanctuary)

Sänger Shaun Ryder hat sich die Zähne renovieren lassen. Allerdings klingt der Ex-Junkie auf dem Comeback-Album seiner legendären Manchester-Rave-Combo meist so, als hätte er gar keine mehr. Auch sonst fasziniert dieses Werk mit dem unglaublich hässlichen Chucky-Sexpuppen-Cover vor allem durch seine Kaputtheit und Seltsamkeit. Ryder, sein Eintänzer Bez und der Drummer Gaz Whelan, die Reste der Originalbesetzung, zeigen mit neuen Mitstreitern aber, dass sie immer noch einiges draufhaben: In dem wilden Stilmix erkennt man sofort den alten Happy Mondays-Sound. It’s in the blood, man!Nadine Lange, Tagesspiegel

Jeden Freitag zwischen 21 und 23 Uhr reden vier Popkritiker auf Radio Eins über ihre CDs der Woche. Diesmal:

REGGAE The Black Seeds
Into The Dojo
(Rough Trade)

In ihrer neuseeländischen Heimat werden die Platten der Black Seeds regelmäßig mit Platin veredelt, dort ist die achtköpfige Band ein Pop-Phänomen. Bei uns werden sie gegen jede Menge Vorurteile ankämpfen müssen: Viele dürften sie dem Namen nach mit den „Bad Seeds“ verwechseln, was falscher nicht sein könnte. Im Gegensatz zur Band des australischen Darkrockers Nick Cave spielen die Black Seeds nämlich Reggae. Der ist zum Glück nicht lupenrein, sondern angereichert mit Soul und Club-Sounds, die noch mitreißender klingen als das Gebräu ihrer sehr erfolgreichen Kollegen Fat Freddy’s Drop. Andreas Müller, Radio Eins

POP The Format
Dog Problems
(The Vanity Label)

Über die Mitglieder dieser Band kann man auf ihrer Homepage einiges lernen (www.theformat.com). Beispielsweise, dass der Sänger Nate Ruess der lauteste und untalentierteste der fünf Jungs aus Arizona ist und dass Bandgründer Sam Means eigentlich lieber isst, als Musik zu machen. Dem druckvoll verspielten Indiepop von The Format schadet das gar nicht. Dieses Album lohnt sich allein schon wegen des liebevoll gestalteten Covers und der vielen kleinen Gimmicks, die man in einem „Starter Pack“ dazubekommt. Die Frage, welche Probleme Hunde denn eigentlich so haben, bleibt allerdings offen.Elissa Hiersemann, Radio Eins

INDIEROCK The Maps
We Can Create
(Mute/EMI)

Auf so was kommen wohl nur Engländer: zu Hause sitzen und alleine im Zimmer einen Sound erfinden, der vor lauter Schüchternheit in die Welt hinaus will. So in etwa kann man sich die Musik auf „We Can Create“ vorstellen, dem Debütalbum der Maps. Eine Platte, die sich wellt und wendet wie die Brandung eines Ozeans. James Chapman heißt der Kopf hinter den Maps. Er klingt, als wolle er sich noch kleiner machen als die Shoegazer-Bands der frühen Neunziger, die beim Spielen immer nur auf ihre Füße starrten. Um zu vergessen, wohin sie einen tragen können.Tobias Rapp, taz

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