Blue Note Records: Jazz-Legende Max Roach ist tot

"Er starb vergangene Nacht im Schlaf", sagte ein Sprecher der Plattenfirma Blue Note Records. Die Plattenfirma Verve, mit der Roach einige seiner bekanntesten Alben aufzeichnete, würdigte den Verstorbenen nicht nur als großen Musiker, sondern auch als "leidenschaftlichen Bürgerrechtler und Kämpfer für den sozialen Wandel". Der 1924 im US-Bundesstaat North Carolina geborene Roach hatte in den 40er Jahren den Bebop-Stil mitgeprägt.

Roach habe eine "bemerkenswerte Musikkarriere" gemacht, erklärte die Plattenfirma Verve. Blue Note Records würdigte den Improvisationskünstler als eine "unverkennbare Kraft auf zahlreichen Klassikeraufnahmen". Weitere Details zu dem Todesfall wollte der Unternehmenssprecher nicht nennen, da einige Angehörige noch vom Tode Roachs unterrichtet werden müssten.

Pionier des "hard bop"

Roach, Sohn einer Gospel-Sängerin, begann seine Karriere in Brooklyn, wo er Schlagzeug für Gospel-Gruppen spielte. Später ging er an die Manhattan School of Music. Schon mit 16 Jahren sprang er im Orchester von Duke Ellington für einen erkrankten Musiker ein. Auch später spielte Roach mit einigen der bekanntesten Musiker der Jazz-Geschichte, darunter der Pianist Thelonius Monk und der Alt-Saxophonist Charlie Parker, mit denen er zu Beginn der Bebop-Ära auftrat. Während seiner langen Karriere stand er außerdem mit den Jazz-Größen Dizzy Gillespie und Miles Davis auf der Bühne. Außerdem trat er als Solist auf und komponierte Musik für Musicals, Kino- und Fernsehfilme.

Gemeinsam mit dem Trompeter Clifford Brown prägte Roach Mitte der 50er Jahre einen Stil, der später als "hard bop" bekannt wurde. Browns Tod 1956 durch einen Autounfall stürzte Roach in Depressionen und Alkoholismus. In den 60er Jahren schaffte er jedoch ein Comeback. In der Bürgerbewegung engagierte sich Roach sich insbesondere mit Alben wie "We insist! Freedom Now Suite" ("Wir bestehen darauf. Freiheit jetzt Suite") von 1960. (mit AFP)