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Hans Otte

© dpa

Bremen: Komponist Hans Otte gestorben

Der Komponist und Pianist Hans Otte ist tot. Wie Ottes ehemaliger Arbeitgeber Radio Bremen mitteilte, starb der 81-Jährige am Dienstag nach langer Krankheit in Bremen.

Otte machte sich mit musikübergreifenden Kunstprojekten international einen Namen. Mit seinem von 1979 bis 1982 entstandenen Klavier-Zyklus "Das Buch der Klänge" reiste er rund um die Welt. Von 1959 bis 1984 war er Hauptabteilungsleiter Musik bei Radio Bremen.

Der Programm-Direktor von Radio Bremen, Dirk Hansen, würdigte den Komponisten als herausragenden innovativen Geist, der maßgeblich zum guten Ruf des Senders beigetragen habe. Otte war der Initiator der Konzertreihen "pro musica antiqua" und "pro musica nova", zahlreiche Werke wurden in Bremen uraufgeführt. Er brach früh mit der traditionellen Harmonielehre und galt als Wegbereiter neuer Musik.

Hans Günther Franz Otte wurde am 3. Dezember im sächsischen Plauen geboren. Er wuchs in Breslau auf und begann mit fünf Jahren mit dem Klavierspiel. Als Pianist konzertierte er später mit großen Orchestern im In- und Ausland. Otte studierte in Weimar und Stuttgart. 1950 bekam er ein einjähriges Stipendium an der Yale- Universität in den USA, wo er bei Paul Hindemith Komposition lernte. Zu seinen Lehrern gehörten auch Walter Gieseking (Klavier), Fernando Germani (Orgel) und Hermann Abendroth, der ihn zum Dirigenten ausbildete. In den 70er Jahren holte Otte die amerikanischen Avantgardisten John Cage und David Tudor nach Deutschland. Der Klangforscher beschäftigte sich auch viel mit instrumentalem Theater.

Nachdem er wegen einer schweren Krankheit 1984 nach 25 Jahren die Leitung der Hauptabteilung Musik bei Radio Bremen abgegeben hatte, erholte sich Otte und arbeitete bis ins hohe Alter intensiv an seinen Klavier-Kompositionen. "Mein Hobby ist komponieren, das ist mein Leben", sagte er einmal. Er beschäftigte sich auch viel mit ostasiatischer Kultur und Philosophie und reiste des öfteren zum Zen- Training nach Japan. Otte hinterlässt seine Ehefrau und zwei erwachsene Kinder. (mist/dpa)

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