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HIT Parade: Funny van Dannen

Diese Woche auf Platz 72: Funny van Dannen mit seinem elften Album „Saharasand“. Funny van Dannen ist ein Künstler, bei dem man sich freut, dass er abseits aller Moden einfach weitermacht.

Ohne übertriebenen Lokalpatriotismus kann man diese Woche von einer Berliner Invasion sprechen. Mehr als ein Dutzend Künstler aus dieser Stadt stehen in den Top 100. Ein munteres Rudel, angeführt weiterhin von Leitaffe Peter Fox. Neben den üblichen Verdächtigen, Rosenstolz, 2raumwohnung etc., sind dies Fox’ Seeed-Kollege Dellé, die Ohrbooten und Paul Kalkbrenner, dessen famoser Soundtrack zu „Berlin Calling“ neun Monate nach Erscheinen endlich gewürdigt wird. Allen ist gemeinsam: Sie transportieren ein Berlin-Gefühl, so lässig und vielfältig, dass die Berlin Tourismus GmbH neidisch werden sollte.

Während allenthalben die Korken knallen, sitzt einer vermutlich in seinem Garten unterm Apfelbaum und lächelt still in sich hinein. Wer wie Funny van Dannen, geboren in Tüddern, Kreis Heinsberg, seine Karriere als Heino-Parodist im rheinischen Karneval begann, den erschüttert ohnehin nichts mehr. Berliner seit 1978, hat er schon zu Mauerzeiten begonnen sich in aller Ausführlichkeit auszuprobieren, erst zu malen, dann zu schreiben und dann dazu zu singen. Als sanft-lakonischer Kommentator diverser alternativer Lebensgefühle wurde er zum Hausgeist des Kreuzberger way of life. Die Toten Hosen, Udo Lindenberg oder Wiglaf Droste haben seine Songs interpretiert. Sein elftes Album wird auch jene, die ihn kennen und lieben, nicht mehr überraschen. Aber das erwartet auch niemand. Funny van Dannen ist ein Künstler, bei dem man sich freut, dass er abseits aller Moden einfach weitermacht. Ein Mann, eine Gitarre und seine Sicht der Welt. Das ganze Funnyversum in 21 Songs. Und Preziosen wie das Lied von der „Katzenpissepistole“ schüttelt er weiterhin mit waffenscheinpflichtigem Charme aus dem Ärmel. Ralph Geisenhanslüke

Ralph Geisenhanslüke

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