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Mutter, der Mann mit dem Hut ist da

© Universal

Jamiroquai – Rock Dust Light Star: Unverkennbar anders

Der Mann mit der Mütze wieder da. Entspannt groovt er sich in gewohnter Manier durch zwölf Stücke. Es ist eine Rückkehr zu den organischen Sounds seines fulminanten Frühwerks.

Es gibt außer Jay Kay wohl nur noch wenige Künstler, die aus zwei, drei Melodien und einer handvoll Rhythmusvariationen über 20 Hits produziert haben. Dem mittlerweile 40-Jährigen ist es gelungen und auch Rock Dust Light Star schlägt musikalisch wieder in die bekannte Kerbe. Alles auf dieser LP ist unverkennbar Jamiroquai.
Und doch unterscheidet sich die neue Platte deutlich vom Vorgänger Dynamite und Stücken wie Deeper Underground. Statt sich noch weiter in Studiofrickelei zu verlieren, war hier eine echte Band am Start. Alle Aufnahmen wurden live in Jay Kays eigenem Studio eingespielt.
Dieser Herangehensweise ist es zu verdanken, dass Rock Dust Light Star einige Momente zu bieten hat, in denen der alte Funke wieder überspringt. Besonders die Single White Knuckle Ride mit ihrem leichten Euro-Beat- und Disco-Einschlag überzeugt. Ebenso das rasante She’s A Fast Persuader. Auch die Ballade Blue Skies ist recht gut gelungen.

Leider bewegt sich nicht das gesamte Album auf diesem Niveau. Bei Liedern wie Smoke And Mirrors oder All Good In The Hood schlafen dem Tanzwilligen regelrecht die Füße ein. So bleibt am Ende die Erkenntnis, dass es Jamiroquai zwar noch können, die Platte mit knapp 53 Minuten Spiellänge aber um mindestens drei Stücke zu lang geraten ist. Etwas weniger, wäre mal wieder deutlich mehr gewesen.

Ebenfalls neu auf Vinyl:

Einem ganz anderen Groove frönt Ebo Taylor auf Love And Death. Gemeinsam mit der in Berlin beheimateten Afrobeat Academy schüttet er ein Füllhorn an wundervoller west-afrikanischer Musik aus. Die Prägnanz der Produktion ist schlicht überwältigend, die Band läuft wie ein Uhrwerk und die altersweise Stimme von Ebo Taylor harmoniert wunderbar zu diesem Background. Es ist kaum zu glauben, dass Love And Death die erste Veröffentlichung des 74 jährigen Ghanaers ist, die weltweit in die Plattenläden kommt.

Martin Väterlein

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