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© promo

Konzertvorschau: Young Rebel Set: Auf dem Sprung

Bei den Briten sind sie ein Hit. Am Donnerstag spielen Young Rebel Set im Magnet.

In ihrer Heimat Großbritannien erscheint jede Woche ein neuer Artikel über sie. Der „New Musical Express“ hat sich sogar einen Genrenamen für ihre Musik ausgedacht: „Graft-Rock“, zu deutsch „Schufterei-Rock“. Klingt sehr interessant, sagt Andy Parmley, 22, der Gitarrist. Nur was das zu bedeuten habe, das weiß er nicht so genau. Aber egal. „Wenn sich jemand die Mühe macht und einen neuen Namen kreiert, sollte man das wohl als Kompliment nehmen, oder?“

Auf der Insel gelten Young Rebel Set als Rockband der Stunde. Ihre ersten zwei Singles sind ausverkauft, ihr Video „If I was“ wurde hunderttausendfach angeklickt, im April soll das erste Minialbum erscheinen. In Deutschland heißt es bis jetzt noch: Young Rebel wer? Das soll sich ändern.

Seit vergangener Woche ist die Band auf ihrer ersten Tournee durch Deutschland, am morgigen Donnerstag gibt sie zwei Konzerte in Berlin: am Nachmittag kostenlos im Ramones-Museum in Mitte, am Abend im Magnet-Club in Prenzlauer Berg. Sehr wahrscheinlich wird man Young Rebel Set nie wieder in so kleinem Rahmen erleben können.

Nein, der ganze Rummel macht ihnen keine Angst, sagt Andy Parmley am Telefon. Er ist schwer zu verstehen, er fährt gerade mit seinen sechs Bandkollegen im Mietbulli auf der Autobahn, außerdem kommt er aus Stockton on Tees, einer kleinen Industriestadt im Nordosten Englands. In den Akzent muss man sich reinhören.

Kennengelernt haben sie sich vergangenes Jahr in einer Kneipe. Der „Ku Bar“, einem der Orte in Stockton on Tees, wo die Jugendlichen rumhängen, weil sie nicht wissen, wo sonst. Der Erfinder des Streichholzes kommt aus Stockton. Und jetzt eben Young Rebel Set.

Ihren ersten Auftritt hatten sie vier Tage nach der Bandgründung. Dass nicht alle Mitglieder ihre Instrumente beherrschten, versuchten sie durch reichlich Alkohol zu überdecken. Irgendwie kam die Bühnenshow trotzdem an, sagt Andy Parmley. Und dann ging es los.

Der „Guardian“ nennt sie „roh und wahrhaftig“, das „Whisper Magazine“ warnt: „Diese Band könnte Ihr Herz brechen!“ Sie selbst sagen, sie lieben Bruce Springsteen, Johnny Cash und Bob Dylan, und das höre man vielleicht auch ihren Songs an. In Berlin waren sie noch nie, deshalb wollen sie sich morgen den Checkpoint Charlie angucken. Und nach ihrem Auftritt im Magnet um die Häuser ziehen. Einen kompetenten Stadtführer haben sie schon: Thees Uhlmann, Sänger der Band Tomte. Als der im Internet das erste Mal einen Song von Young Rebel Set anklickte, habe er sich so gefreut, dass er unterm Tisch die Becker-Säge machte. Dann buchte er sich ein Flugticket nach England, um die Band live in Newcastle zu sehen. Seitdem will sein Label „Grand Hotel van Cleef“ die Band unter Vertrag nehmen. Kann aber auch sein, dass eine größere Plattenfirma kommt und mehr Geld bietet. Vielleicht sogar sehr viel mehr. Sebastian Leber

Das Akustikkonzert im Ramones-Museum, Krausnickstraße 23 in Mitte, beginnt um 16 Uhr und ist kostenlos. Das Konzert im Magnet, Greifswalder Straße 212, beginnt um 20 Uhr und kostet zwölf Euro.

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