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Julian Casablancas, Leadsänger der New Yorker Rockband "The Strokes".

© dpa

Leserdebatte: Die besten Alben der 00er

Zur Berlin Music Week stellen unsere Pop-Kritiker ihre jeweilige Top Ten der Fünfziger- bis zu den Nullerjahren zur Debatte. Kommentieren und diskutieren Sie mit! Heute: Patricia Wolfs Top-Alben der 00er.

Von Patricia Wolf

1. The Strokes: Is this it?

Der Coup des neuen Jahrtausend ging glatt nach hinten los. Schöne, reiche Jungs aus NYC machen rotzigen, schnörkellosen Rock’n’Roll – die Ramones für ein neues Zeitalter – und läuten ein Revival ein, das erst jetzt langsam abklingt. (2001)

2. Bloc Party: Silent Alarm

Tempo, tempi, tempissimo! Gefühlte 180 beats per minute, treibende, flirrende Stakkatogitarren und ein druckvolles Schlagzeug kontrastieren lyrische oder konsumkritische Texte. Das Ergebnis: ekstatischer, fabelhafter Postpunk-Dance-Rock. (2005)

3. The XX: XX

Großstadtgeschichten vom Verlassenwerden und grenzenloser Liebe. Mit knapp Zwanzig lieferte das Londoner Quartett ein Meisterstück: sparsamst instrumentierte, kühl- melancholische Songs, die betören und gleichzeitig trösten. (2009)

4. Foals: Antidotes

Ungestüm, nervös, energiegeladen, wie Fohlen nun mal sind, stürmt das Oxforder Quintett voran. Das Zusammenspiel pulsierender Gitarren und zackiger Drums erzeugt eine berauschende Mixtur aus Dancepunk und afrikanischen Beats. (2008)

5. Bright Eyes: Digital Ash/Wide

Mit „Lover I dont have to love“ krönte er 2002 das Genre des verzweifelt-süß-melancholischen Liebeslieds. Mit seinem Doppelalbum bewies Conor Oberst, Kopf des Bandprojekts Bright Eyes, dass er der König des elektroangehauchten Folkpop ist. (2005)

6. LCD Soundsystem: LCD Soundsystem

Die Discokugel auf dem Cover verrät, worum es James Murphy, Produzent aus New York, mit seinem Ein-Mann-Projekt vor allem geht: die Leute zum Tanzen bringen. Cool, lässig, hypnotisch. Und reflektiert ganz nebenbei 30 Jahre Musikgeschichte. (2005)

7. Arcade Fire: Funeral

Kirmes kommt von Kirchmess. Das kanadische Kollektiv um das Ehepaar Chassagne/Butler macht die Sinne verwirrende, das Leben feiernde Musik – obwohl das Album vom Tod erzählt. Passt auf den Rummelplatz wie in eine Messe. (2005)

8: The Streets: Original Pirate

Als Stimme der Straße nennt sich Mike Skinner „The Streets“. Seine gerappten Geschichten über unglamouröse Menschen, die zu viel Brandy trinken oder ihre Liebe verlieren, weil sie zu spät kommen, sind realistisch, sezierend, witzig, poetisch. (2002)

9. Sufjan Stevens: Illinoise

Vielschichtig und vielversprechend: Das Konzeptalbum des Singer-Songwriters aus Michigan ist ein Meisterwerk des Indie-Folkpop. Seine Lieder über Wolkenkratzer, Flussarbeiter, Liebe, selbst über Schwulenmörder sind herzergreifend schön. (2005)

10. Cat Power: The Greatest

Ein Engel, der es faustdick hinter den Ohren hat. Mit ihrer ätherischen, entrückten, zugleich betörend-warmen Stimme lullt uns Chan Marschall ein wie eine moderne Sirene. Und wir lauschen ergeben ihren Rock-Country- Soul- R&B-Songs. (2006)

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