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Barbra Streisand

© dpa

Streisand-Konzert in Berlin: Materialschlacht für Barbra

Am Samstag ist es soweit, dann wird Barbra Streisand in der Berliner Waldbühne ihr erstes Deutschlandkonzert geben. Die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren, alles muss perfekt sein.

Es wird gehämmert und gesägt in der Berliner Waldbühne, wie es der geschichtsträchtige Open-Air-Ort schon lange nicht mehr erlebt hat. Seit Mittwoch wird die Bühne Barbra-Streisand-reif gezimmert: Vier Meter weiter als sonst wird am Samstag beim einzigen Deutschlandkonzert der US-Sängerin die Bühne in den Zuschauerraum reichen und für Streisand mit ihren Tänzern und einem 58-köpfigen Orchester Platz schaffen. Alles soll perfekt werden: Schließlich ist es der erste Auftritt der Streisand in Deutschland überhaupt.

Für Konzertveranstalter Peter Schwenkow ist der Umbau die reinste "Materialschlacht". 20 Trucks mit Bühnentechnik sind ihm zufolge der Künstlerin vorausgerollt, um jene Auftrittsdimension zu garantieren, mit der die 65-Jährige Sängerin und Schauspielerin bereits auf ihrer Comebacktour 2006 in den USA die Kritiker auf ihre Seite zog.

Am Samstagabend soll die Bühne dann exakt so aussehen, wie jene beim Tourauftakt in Zürich und beim Konzert in Wien - inklusive roten und weißen Blumensträußen. "Frau Streisand legt an dem Abend ja ein paar Kilometer auf der Bühne zurück. Da muss einfach alles identisch sein, damit sie auch gegen das Blenden der sieben Verfolgerscheinwerfer noch weiß, wo sie hinzugehen hat", sagte Schwenkow.

16.000 Knicklichter für Barbra

Jahrelang bemühte sich der Veranstalter um den Auftritt des hochdotierten Stars. Dafür verzichtete er jetzt auf einige tausend Tickets. Statt der möglichen rund 22.000 Plätze können durch den Umbau nur rund 19.000 Karten verkauft werden. Die meisten davon sind längst weg - zu Preisen zwischen 95 und 900 Euro für ganze Streisand-Übernachtungs-Pakete.

Vor allem für die über die Internetseite Barbrastreisand.de organisierten Fans ist das Konzert in Berlin das reinste Happening. Rund 80 von ihnen haben sich unter der Organisation von Site-Betreiberin "Yentl" Langholz, die ihren Vornamen nach eigener Aussage seit ihrer Geburt 1965 trägt, im Hotel Ambassador für das Streisand-Wochenende eingemietet, etwa 150 erwartet Langholz zum Streisand-Frühstück am Samstag vor dem Konzert.

Für Berlin, wo Langholz ihren Star zum achten Mal live erleben wird, hat sie sich etwas ganz besonderes ausgedacht: Weil in der Waldbühne wegen der Sicherheitsauflagen Feuerzeuge für eine stimmungsvolle Nachtillumination verboten sind, sammelte sie über ihre Website Geld für 16.000 Knicklichter, die an die Besucher verteilt und bei «"The Way We Were", "Evergreen" oder "You don't Bring me Flowers" gen Himmel gereckt werden sollen. Außerdem bereitete sie die Hymne "Song für Berlin"vor, mit der sie ihrem Star überraschen will: "And you'll never walk alone, Barbra, you'll never walk alone".

Streisand selbst, die zum ersten Mal in ihrer 40-jährigen Bühnenkarriere nach Europa kommt, genießt ihre Konzertreise offenbar sehr. In Zürich und Wien nahm sie sich nach umjubelten Konzerten Zeit für Sightseeing und Kunst und begegnete dabei sogar einer Klimt-Zeichnung, die sie selbst einmal besaß. Konzertveranstalter Schwenkow stellt sich nun auf eine Berlin-Visite des Stars ein. Streisands Manager Martin Erlichman bat ihn bereits um seine Handy-Nummer. Ob Frau Streisand zu den schönen Franzosen in der Nationalgalerie oder zum besten Imbiss will: Schwenkow ist vorbereitet. "Vielleicht will sie einfach nur zur besten Currywurst-Bude der Stadt und da muss man wissen, ob man Konnopke im Prenzlauer Berg oder den Ku'damm 187 empfiehlt", sagte er.

Christina Denz[ddp]

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