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In New York erinnern Fans an Prince.

© REUTERS

Update

Prince stirbt mit 57: Ermittler haben keine Hinweise auf Suizid oder Drogen

Gerichtsmediziner haben den Leichnam von Prince vier Stunden lang untersucht. Über die Gesundheit des Sängers in den Tagen vor seinem Tod gibt es widersprüchliche Berichte.

Nach dem Tod des Popstars Prince ist die Untersuchung seines Leichnams abgeschlossen. Das teilte die zuständige gerichtsmedizinische Behörde in der Stadt Ramsey im US-Bundesstaat Minnesota am Freitag mit. Die Pathologin Angelique Quinn Strobl habe den Leichnam rund vier Stunden lang untersucht. Zusätzlich würden nun alle möglicherweise relevanten Informationen über die „medizinische und soziale Lebensgeschichte“ des Musikers gesammelt. „Die Ergebnisse zusammenzutragen wird mehrere Tage dauern und die Ergebnisse einer kompletten Toxikologie-Untersuchung könnten wahrscheinlich sogar Wochen dauern.“ Vor Abschluss der Untersuchung würden keine Obduktionsergebnisse veröffentlicht, teilte die Behörde mit. Noch am Freitag sollte der Leichnam des Musikers seiner Familie übergeben werden. Auch die Polizei des US-Bundesstaats Minnesota gab am Freitag Details zu den Ermittlungen bekannt. Demnach wies die Leiche des Sängers keine Hinweise auf eine Verletzung auf. Sheriff Jim Olson gab weiter an, dass die Ermittler nicht von einem Selbstmord ausgehen. Behördenvertreter im US-Bundesstaat Minnesota sagten zudem, es gebe keinen Hinweis auf eine Überdosis, das schreibt die Nachrichtenagentur AFP..

Tod einer Ikone

Mit dem Tod des US-Popstars Prince hat die Musikwelt eine Ikone verloren. Der 57-jährige Sänger, Komponist und Produzent wurde nach Polizeiangaben am Donnerstag leblos auf seinem Anwesen Paisley Park nahe Minneapolis aufgefunden.

Es gibt jedoch schon jetzt unterschiedliche Berichte über die Gesundheit des Sängers in den letzten Tagen. Vergangene Woche hatte es geheißen, Prince sei wegen einer Grippe in ein Krankenhaus gebracht worden, als er von einem Konzert zurückkehrte. Die Promi-Website "TMZ", die am Donnerstagabend vor allen anderen den Tod des Sängers vermeldet hatte, berichtet nun jedoch, Prince sei in der Klinik wegen einer Überdosis behandelt worden.

Nach der nicht geplanten Zwischenlandung seiner Maschine am vergangenen Freitag in der Stadt Moline im US-Bundesstaat Illinois sei ihm dort ein sogenannter Save Shot gespritzt worden - das übliche Gegenmittel gegen eine Überdosis an Opiaten, schrieb die Promi-Website unter Berufung auf mehrere, allerdings ungenannte Quellen in Moline. Bisher ist "TMZ" das einzige Medium, das darüber berichtet. Das muss bislang als Spekulation gelten, eine Bestätigung gibt es nicht.

Bekannt ist, dass Prince am vergangenen Samstag rund 200 Fans auf sein Anwesen eingeladen hatte, um seine Genesung zu feiern: Er habe Musik gemacht und den Fans versichert, dass es ihm besser gehe, schrieb die regionale Zeitung "Star Tribune" aus Minnesota. Den Gästen hat er dem Bericht zufolge zugerufen: "Wartet noch ein paar Tage, ehe ihr eure Gebete verschwendet." Ein Reporter des Blattes hatte das schon am Sonntag geschrieben. Nach der Todesnachricht erinnerte sich daran auch eine weitere Mitarbeiterin, die der Party beigewohnt haben soll. Erst am Dienstag habe Prince sich außerdem mit Mitgliedern seiner Band ein Konzert in einem Jazz Club in Minneapolis angehört, heißt es über seine letzten Tage.

Leblos im Fahrstuhl

Princes Pressesprecherin hatte über den Tod des 57-Jährigen in einer knappen Erklärung bekannt gegeben. "Ich bestätige in tiefer Trauer, dass der legendäre Kultstar Prince an diesem Morgen in seiner Paisley-Park-Residenz gestorben ist", hieß es darin. "Vorerst gibt es keine weiteren Einzelheiten über die Ursache seines Todes."

Polizei und Rettungssanitäter seien von einem männlichen Anrufer alarmiert und zu dem Anwesen in Chanhassen im US-Bundesstaat Minnesota gerufen worden, teilte die Polizei mit. Dort fanden sie Prince leblos in einem Aufzug. Die Wiederbelebungsversuche blieben erfolglos, um 10.07 Uhr (Ortszeit) wurde er für tot erklärt.

In ersten Stellungnahmen wurde Prince als einzigartig innovative Künstlerpersönlichkeit gewürdigt. US-Präsident Barack Obama bezeichnete ihn als "kreative Ikone": Nur wenige Künstler hätten "so viele Menschen mit ihrem Talent berührt". Erst im vergangenen Jahr war Prince auf Obamas Einladung im Weißen Haus aufgetreten. Soul-Star Aretha Franklin würdigte den Verstorbenen als "einzigartiges Original". Popstar Madonna sprach von einem "wahren Visionär, der die Welt verändert hat". Rocksänger Mick Jagger würdigte Prince als "revolutionären Künstler" mit "unendlichem" Talent. (Tsp/AFP)

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