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Kultur: Rückblick: Klassik: Tallinn

Vielleicht liegt es ja auch an dem angenehm unaufdringlichen Titel der Veranstaltungsserie Debüt im DeutschlandRadio, dass die Konzerte dieser Reihe so selten enttäuschen: Der Kick, den Aufstieg eines "Stars von morgen" zu erleben, ist schon groß - noch besser aber ist die Aussicht, hier und jetzt intelligente junge Musiker intelligente Programme gestalten zu hören. Im voll und bunt besetzten Großen Saal des Konzerthauses am Gendarmenmarkt stand am Sonnabend zu diesem Zweck der erst 27-jährige Thomas Rösner vor dem Deutschen Symphonie Orchester.

Vielleicht liegt es ja auch an dem angenehm unaufdringlichen Titel der Veranstaltungsserie Debüt im DeutschlandRadio, dass die Konzerte dieser Reihe so selten enttäuschen: Der Kick, den Aufstieg eines "Stars von morgen" zu erleben, ist schon groß - noch besser aber ist die Aussicht, hier und jetzt intelligente junge Musiker intelligente Programme gestalten zu hören. Im voll und bunt besetzten Großen Saal des Konzerthauses am Gendarmenmarkt stand am Sonnabend zu diesem Zweck der erst 27-jährige Thomas Rösner vor dem Deutschen Symphonie Orchester. Nach einem souveränen Einstig mit Anton von Weberns Passacaglia op. 1 stand ihm das Estländische Klavierduo Mati Mikalai/Kai Ratassepp in Francis Poulencs vergnüglich-groteskem Konzert für zwei Klaviere zur Seite: Lustvoll und rhythmisch zupackend gestalteten sie den ersten Satz mit seinem Wechselspiel zwischen klirrender Höhe und absurder Kontrabass-Tiefe. Ein Fest des hellen singenden Anschlags wurde der zweite Satz, in dem Mati Mikalais Soli dominierten. Danach boten Zoltán Kodálys selten gespielte "Marosszéker Tänze" Thomas Rösner eine weitere willkommene Gelegenheit, mit der Kraft und rhythmischen Sicherheit seines Dirigats zu überzeugen. Nur die Bläsersoli des Mittelteils bekamen dabei etwas zu viel Schwere. Nicht ganz leicht machte es Rösner auch dem gerade 20-jährigen Gautier Capuçon. Der Franzose musste sich als Solist in Antonín Dvoráks Cellokonzert gegen eine beeindruckende, aber doch stellenweise noch etwas unbehauene Klangmacht des Orchesters durchsetzen. Vermutlich deshalb begann Capuçon etwas forciert vibratoreich, bevor er sich dann im zweiten und dritten Satz mit feinem Ton und einer fast kammermusikalischen Gestaltungsvielfalt unaufdringlich ins Zentrum der Aufmerksamkeit spielte.

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