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Teuflische Todesmaschinen, wie diesen Apache-Helikopter, hat die Bundeswehr vorsichtshalber gar nicht erst in Afghanistan stationiert. Prinz Harry soll damit sogar Menschen getötet haben.

© dpa

Irrer Kriegs-Wahnsinn!: Nach Prinz Harrys Blutbeichte: Bundeswehr schließt Todesopfer aus

Ist das noch Krieg? Prinz Harry hat in Afghanistan einige Taliban auf dem Gewissen. Großbritannien ist schockiert, Deutschland gibt Entwarnung: Tote seien mit der Bundeswehr nicht zu machen.

Nachdem Prinz Harry, oder "Herr Wales", wie er in Militärkreisen genannt wird, in einem Interview zugegeben hat, den ein oder anderen Talibankämpfer unter Zuhilfenahme eines Apache-Kampfhubschraubers "aus dem Spiel genommen" zu haben, ist nun auch in Deutschland eine Debatte über das Töten im Krieg entbrannt.

Die Bundeswehr reagierte jedoch schnell: In einer Stellungnahme des Verteidigungsministeriums hieß es, durch die mangelnde Ausrüstung der deutschen Soldaten sei „die Anwendung tödlicher Gewalt durch Angehörige der Bundeswehr" praktisch ausgeschlossen. "Um solche Vorfälle zu vermeiden, haben wir Kampfhubschrauber vom Typ ‚Tiger’ in Afghanistan stationiert, die in der Wüstenregion gar nicht einsetzbar sind", hieß es weiter.

Kämen im Krieg wirklich Menschen zu Schaden, wäre eine Nachwuchskampagne wie die in der "Bravo" ja "verabscheuungswürdig" oder zumindest "echt nicht cool" gewesen, so ein Sprecher.

Doch auch Großbritannien kämpft mit Nachwuchsproblemen. Analysten schätzen nun, dass Prinz Harrys Blutbeichte die Situation noch verschärft. "Das Gros unserer Soldaten lehnt das Töten kategorisch ab", sagte Captain Jonathan Warewell von der britischen Armee dem Wahnsinn!. "Die Ausführungen des Prinzen torpedieren unsere Strategie der Nachwuchswerbung, die sich vor allem auf die Aussicht auf Hubschrauberfliegen, Camping im Wald und Gasmaskensaufen stützt."

Auch in der britischen Öffentlichkeit ist man "not amused" über die jüngsten Eskapaden des Adeligen. "Sich als Nazi verkleiden oder einen Fotografen verprügeln mag ja noch witzig sein, aber das geht nun auch mir zu weit", sagte beispielsweise der Londoner Bürger Frederick McCollister der BBC. Durch seine Tötungsvorwürfe ziehe er das Image der ganzen Armee "in den Dreck".

Die Stellungnahme des britischen Verteidigungsministeriums fiel hingegen kühl aus. "Das Töten, vor allem in Kriegsgebieten, gehört nicht zur Staatsräson", hieß es, "Wir sind schließlich keine Amis." (fk)

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