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Kultur: Schauspieler Massimo Girotti tot

In Bernardo Bertoluccis „Der letzte Tango in Paris“ (1972) gab er, als alternder Liebhaber, eine seiner schon späten KinoRollen: Aber das dramatische Geschehen gehörte ganz der amour fou zwischen dem lebensmüden Marlon Brando und der blutjungen Maria Schneider. Jahrzehnte zuvor aber prägte der Schauspieler, den eine kantige, fast „amerikanische“ Makellosigkeit auszeichnete, den italienischen Neorealismus: am nachhaltigsten als Vagabund, Verführer, Verführter und schließlich Mörder in Luchino Viscontis „Ossessione“ (1942), dem ersten Film nach James H.

In Bernardo Bertoluccis „Der letzte Tango in Paris“ (1972) gab er, als alternder Liebhaber, eine seiner schon späten KinoRollen: Aber das dramatische Geschehen gehörte ganz der amour fou zwischen dem lebensmüden Marlon Brando und der blutjungen Maria Schneider. Jahrzehnte zuvor aber prägte der Schauspieler, den eine kantige, fast „amerikanische“ Makellosigkeit auszeichnete, den italienischen Neorealismus: am nachhaltigsten als Vagabund, Verführer, Verführter und schließlich Mörder in Luchino Viscontis „Ossessione“ (1942), dem ersten Film nach James H. Cains legendärem Ehebrecher-Roman „Wenn der Postmann zweimal klingelt“. Geboren 1918, kam Girotti nach einem Jurastudium schon früh zum Film, spielte Hauptrollen bei Michelangelo Antonioni („Cronaca di un amore“, 1950) und noch einmal in Viscontis „Senso“ (1953), bevor er in Pasolinis „Teorema“ (1968) mit einer Skandalrolle cineastischen Weltruhm erlangte: Er gab den Mailänder Industriellen, der nach der – auch sexuellen – Begegnung mit einem heiligen „Besucher“ seine Fabrik an die Arbeiter verschenkt und nackt in der Wüste verschwindet– einer Art metaphorischem Paradies. In der Nacht zum Montag ist Girotti in Rom einem Herzversagen erlegen. Tsp

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