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SCHÖNEBERG LIEST„Lange Nacht des Buches“: Literatur-Boutiquen

Der alte Westen ist noch überall, und obwohl Katja Lange-Müllers neuer Roman „Böse Schafe“ im Moabit der achziger Jahre angesiedelt ist, wird man ihn auch in Schöneberg, ein Vierteljahrhundert danach, nicht als Dokument einer völlig entschwundenen Vergangenheit lesen können. Die unglückliche Liebesgeschichte zwischen einer sich mit Gelegenheitsarbeiten durchschlagenden Schriftsetzerin und einem Ex-Knacki, gehört zu den fast 40 Büchern, die im Rahmen der ersten Schöneberger Lesenacht rund um den Kiez Eisenacher-, Akazien- und Belziger Straße am kommenden Samstag vorgestellt werden.

Von Gregor Dotzauer

Der alte Westen ist noch überall, und obwohl Katja Lange-Müllers neuer Roman „Böse Schafe“ im Moabit der achziger Jahre angesiedelt ist, wird man ihn auch in Schöneberg, ein Vierteljahrhundert danach, nicht als Dokument einer völlig entschwundenen Vergangenheit lesen können. Die unglückliche Liebesgeschichte zwischen einer sich mit Gelegenheitsarbeiten durchschlagenden Schriftsetzerin und einem Ex-Knacki, gehört zu den fast 40 Büchern, die im Rahmen der ersten Schöneberger Lesenacht rund um den Kiez Eisenacher-, Akazien- und Belziger Straße am kommenden Samstag vorgestellt werden.

In der Regel liest der Autor selbst, was für Katja Lange-Müller (Foto) ebenso gilt wie für Bernd Cailloux, Bruno Preisendörfer, Dilek Güngör, Jörg Aufenanger oder die Tagesspiegel-Redakteurin Susanne Kippenberger, die ihre Biografie über den Künstler Martin Kippenberger, ihren Bruder, präsentiert. Im Fall von verstorbenen Schriftstellern wie Mascha Kaléko, Marcel Proust oder Jörg Fauser, aber auch bei schwer abkömmlichen Stars wie Henning Mankell oder Anna Gavalda übernehmen Schauspieler die Aufgabe, neben Cafés, Galerien und Buchhandlungen auch Modeboutiquen, Blumen- und Kunsthandwerksläden in Orte der Literatur zu verwandeln. Vom Nachmittag bis in die Nacht beginnen im Halbstundentakt jeweils mehrere Lesungen – und auch für Kinder ist einiges dabei. Das Ziel des Unternehmens ist übrigens mindestens so sehr sozial wie literarisch angelegt. Na dann, nichts wie auf die Straße! Gregor Dotzauer

verschiedene Orte, Sa 15.9., 15.30-24 Uhr, Eintritt frei. Programm unter www.schoeneberg-liest.de

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