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SCHREIB Waren: Mit dem Kopf durch die Welt

Ich durfte mal den Reiseschriftsteller Helge Timmerberg interviewen. Das war toll.

Ich durfte mal den Reiseschriftsteller Helge Timmerberg interviewen. Das war toll. Das Gespräch konnte nämlich nicht auf herkömmliche Weise stattfinden, also im Café oder am Telefon, weil Helge Timmerberg sich gerade auf einer achtzigtägigen Weltreise befand. Aus dieser Fahrt entstand dann, eine schöne Hommage an Jules Verne, das Buch „In achtzig Tagen um die Welt“. Wir haben uns also Mails geschickt, hin und her, und von der Anfrage über die Bestätigung bis zum Abschluss des Mail-Interviews vergingen bestimmt zehn Tage. Und in denen war Helge Timmerberg von Japan nach Kuba und noch weiter nach Mexiko-City gereist.

Kuba, wo Timmerberg vor Ewigkeiten mal ein lustiges ganzes Jahr verbracht hatte, war irgendwie eine Enttäuschung, Mexiko-City dagegen eine Offenbarung. Und jetzt kommt der Helge-Timmerberg-Effekt: Er schrieb nämlich auf eine Weise von der lebendigen Atmosphäre Mexico-Citys und davon, wie er auf den Balkon seines Hotelzimmer getreten sei und beim euphorisierten Blick über die Stadt einfach nur den Satz „Wie geil ist das denn?“ gedacht habe, dass ich bis heute den Eindruck habe, mit Timmerberg gesprochen zu haben. So schreibt Timmerberg: plastisch wie erzählt. Heute liest er in Lehmanns Fachbuchhandlung (Hardenbergstraße 5, 20.30 Uhr) aus seinem neuesten Buch „Der Jesus vom Sexshop“ (Rowohlt Berlin), der Geschichten aus vier Reise-Jahrzehnten enthält.

Ganz anders und wesentlich preiswerter als Helge Timmerberg reist Judith Schalansky. Nämlich nur im Kopf. „Fünfzig Inseln, auf denen ich nie war und niemals sein werden“ lautet der Untertitel ihres Buches „Atlas der abgelegenen Inseln“ (Mare Verlag). Von diesen Traumexpeditionen berichtet die Autorin und Gestalterin, die in Potsdam Typografie unterrichtet hat, heute im Institut francais (Kurfürstendamm 211, 19 Uhr).

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