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Kultur: Schriftsteller gegen Gedenkfeiern zum Novemberpogrom

Der Verband Deutscher Schriftsteller (VS) hat anläßlich des Jahrestags der Novemberpogrome gefordert, auf Gedenkveranstaltungen zu verzichten und sich statt dessen stärker um die Jugend zu kümmern."Es hilft niemandem, wenn Worthülsen abgeschossen werden", erklärte der VS-Vorsitzende Fred Breinersdorfer.

Der Verband Deutscher Schriftsteller (VS) hat anläßlich des Jahrestags der Novemberpogrome gefordert, auf Gedenkveranstaltungen zu verzichten und sich statt dessen stärker um die Jugend zu kümmern."Es hilft niemandem, wenn Worthülsen abgeschossen werden", erklärte der VS-Vorsitzende Fred Breinersdorfer."Wir müssen vielmehr emotionalisieren, wenn wir die junge Generation heute noch erreichen wollen." Im VS in der IG Medien sind insgesamt etwa 4000 Autoren organisiert.

"Am 9.November werden wir exakt dieselben Formeln hören wie in den vergangenen Jahren", sagte Breinersdorfer.Statt "großer Reden" sollte in den deutschen Schulen ergreifende Literatur vorgestellt und diskutiert werden, die sich mit jüdischen Schicksalen aus der Zeit des Nationalsozialismus beschäftige."Wir brauchen für das Gedenken an die Pogromnacht ein anderes Gedankenkonzept, wir müssen neue Wege gehen."

Werke wie "Das Tagebuch der Anne Frank" sollten nach Ansicht des VS-Vorsitzenden szenisch gelesen, Autoren, Politiker und Zeitzeugen in die Schulen eingeladen werden."Wenn Bundespräsident Roman Herzog zum Erinnerungstag eine Schule besuchen würde, dann hätte das sicherlich eine größere Wirkung als sein Erscheinen bei einer Gedenkveranstaltung."

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