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Schwerin: Kurator verteidigt Breker-Ausstellung

Der Kurator Rudolf Conrades hat seine in Schwerin geplante Ausstellung verteidigt. Er sieht die Werke von Arno Breker, dem einstigen Lieblingsbildhauer Adolf Hitlers, als Teil deutscher Geschichte.

Berlin - "Breker war ein von vielen geschätzter junger Bildhauer. Max Liebermann hat ihn unterstützt und Breker hat seine Totenmaske abgenommen", sagte Conrades der Tageszeitung "Die Welt". Dann sei die Nazizeit mit Brekers Schwenk zum Klassizismus gekommen, aber auch nach dem Krieg sei er in gewissen Kreisen hoch geschätzt gewesen. Der Grafiker und Präsident der Berliner Akademie der Künste, Klaus Staeck, hatte eine ihm für 2007 angebotene Ausstellung in Schwerin wegen der Arno-Breker-Ausstellung abgesagt.

Conrades betonte, es liege ihm fern, Breker in den Himmel zu heben. "Es gibt über sein Werk verschiedene Meinungen. Manche, vor allem ausländische Kritiker, finden ihn gut", sagte er. Andere, vor allem deutsche Kritiker, fänden ihn schlecht. "Aber er ist nun mal Teil der deutschen Geschichte und deshalb kann man ihn nicht verschweigen", fügte er hinzu.

Arno Breker (1900-1991) studierte in Düsseldorf Architektur und Bildhauerei und bekam gleich nach dem Studium einige repräsentative Aufträge. 1934 kehrte er nach mehreren Jahren Aufenthalt in Paris nach Deutschland zurück und arbeitete seitdem in einem streng naturalistischen Stil, der Hitler gefiel. Dieser verschaffte ihm Aufträge im Volumen von 27 Millionen Reichsmark. 1981 distanzierte sich Breker erstmals vom Nationalsozialismus. Die am 21. Juli beginnende Schau im Schweriner Schleswig-Holstein-Haus mit 70 Skulpturen aus dem Besitz seiner Witwe ist die erste Einzelausstellung Brekers. (tso/ddp)

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