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"Sophie Scholl": Rothemund "glückstrunken" über Oscar-Nominierung

Die Oscar-Nominierung von Marc Rothemunds Film "Sophie Scholl - Die letzten Tage" in der Kategorie "Bester fremdsprachiger Film" hat den Regisseur "überwältigt".

Los Angeles/München - Der deutsche Regisseur Marc Rothemund ist eigenen Worten nach «glückstrunken» über die Oscar-Nominierung für seinen Film «Sophie Scholl - Die letzten Tage». «Bei uns fliegen die Champagnerkorken», jubelte der Filmemacher am Dienstag bei einem Telefongespräch aus seinem Produktionsbüro in München. Er habe viele Trailer der insgesamt 60 Anwärter in der Kategorie «Bester fremdsprachiger Film» gesehen und sei überwältigt gewesen von ihrer Qualität, sagte Rothemund der dpa. Die Oscar-Statuette, die renommierte Filmauszeichnung der Welt, wird in der Nacht zum 6. März in Hollywood von der Academy of Motion Picture Arts and Sciences (AMPAS) vergeben.

«Umso glückstrunkener sind wir, dass wir unter den fünf Nominierten sind». Rothemunds Beitrag zeichnet die letzten sechs Tage im Leben der Widerstandskämpferin Sophie Scholl vor ihrer Hinrichtung durch die Nazis nach. In der Titelrolle ist Julia Jentsch zu sehen. Der Film läuft erst am 24. Februar - eine gute Woche vor der Oscar- Verleihung - in amerikanischen Kinos an.

«So viele Leute haben so hart an 'Sophie Scholl' gearbeitet», sagte Rothemund weiter. «Dies ist eine unglaubliche Belohnung für sie alle». Er freue sich außerdem für die Deutsche Rose, fuhr der Münchner Filmemacher fort, «dass ihr schwacher Widerstand noch einmal solche Öffentlichkeit bekommt».

Die Opposition der Geschwister Scholl und ihrer Freunde aus dem Kreis der Weißen Rose gegen die Nazis gilt als ein leuchtendes Beispiel für Zivilcourage in Zeiten der Barbarei. Nach ihrer Verhaftung wird Sophie Scholl tagelang von dem Gestapo-Beamten Robert Mohr (Alexander Held) verhört. Im Verlauf dieses Psycho-Duells stellt sich Sophie schützend vor die Gruppe und nimmt ihren eigenen Tod in Kauf. Rothemund hält sich bei der Erzählung der Geschichte streng an die historischen Fakten und drehte die Szenen teils an Originalschauplätzen.

Um seine Spannung in Zaum zu halten, war der Regisseur während der Bekanntgabe der Oscar-Nominierungen am frühen Dienstagnachmittag extra «mit Freunden, die nichts mit dem Filmgeschäft zu tun haben» essen gegangen. Als ihn schließlich die Nachricht über den Zuschlag für «Sophie Scholl» erreichte, war «ich außer mir vor Freude», sagte Rothemund mit überschlagender Stimme. (tso/dpa)

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