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Kultur: Sopranistin Sena Jurinac gestorben

Die Wärme der Stimme, ihre expressive Energie, die Dringlichkeit ihrer Darstellung gepaart mit genauer Diktion waren die großen Trümpfe von Sena Jurinac. Wenn es darum ging, wahrhaftige Charaktere auf die Bühne zu bringen, hat sich die Sängerin nie geschont.

Die Wärme der Stimme, ihre expressive Energie, die Dringlichkeit ihrer Darstellung gepaart mit genauer Diktion waren die großen Trümpfe von Sena Jurinac. Wenn es darum ging, wahrhaftige Charaktere auf die Bühne zu bringen, hat sich die Sängerin nie geschont. Geboren am 24. Oktober 1921 in Travnik im heutigen Bosnien als Tochter eines Jugoslawen und einer Österreicherin, konnte sie 1941 an der Oper Zagreb debütieren, wechselte dann 1945 nach Wien und wurde ab 1947 durch ihre Auftritte bei den Salzburger Festspielen als Mozart- und Strauss-Interpretin schnell weltberühmt. Besonders gerne arbeitete sie mit Herbert von Karajan zusammen, der sie 1958 auch als die Elisabetta in Verdis „Don Carlo“ nach Salzburg holte.

Bald darauf musste sie sich wegen einer Überanstrengung der Stimmbänder durch eine Operation sogenannte „Sängerknötchen“ entfernen lassen. „Erleben und Ausdrücken war mir immer wichtiger als die Sorge um meine Stimme“, erklärte sie dazu in einem Interview. Ab den sechziger Jahren eroberte sie sich immer dramatischere Rollen, von der „Fidelio“-Leonore bis hin zu Puccinis Tosca. 1983 nahm Sena Jurinac an der Wiener Staatsoper als Marschallin im „Rosenkavalier“ ihren Abschied von der Bühne. Kurz nach ihrem 90. Geburtstag ist die Sopranistin nun in ihrem Haus bei Augsburg gestorben. F. H.

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