zum Hauptinhalt
Der Disco-Pionier Giorgio Moroder.

© Anna Maria Zunino Noellert

Soundcheck: CD-Neuerscheinungen

Jede Woche stellen vier Popkritikerinnen und -kritiker im Soundcheck ihre CDs der Woche vor. Diesmal mit Giorgio Moroder, Wolf Alice, Son Lux und Flo Morrissey.

Giorgio Moroder: Déjà Vu (Sony)

Vor ein paar Jahren galt plötzlich, dass der in den Siebzigern von der rockistisch geprägten Musikkritik herzlich verhasste Giorgio Maroder ein Genie sei, das – wie sonst nur noch Kraftwerk – die moderne elektronische Tanzmusik inklusive Techno miterfunden hat. Dreißig Jahre stand die einstige Hitmaschine still. Moroder musste nicht, jetzt will er wieder. Und tut, was er immer tat: fiese Hits produzieren. Dafür wird er von Teilen der Kritik wieder gehasst. History repeating. Wenn auch nicht auf ganz so hohem Niveau wie einst. Andreas Müller, Moderator

Wolf Alice: My Love Is Cool (Caroline/Universal)

Wenn sich einer ihrer Songs zum Grunge neigt und ein anderer in die entgegengesetzte Richtung, also zum Pop, sagt Wolf- Alice-Sängerin Ellie Rowsell, dann ist das so gewollt. Und so oszilliert die Band, deren Name von einer Angela-Carter-Shortstory um ein gezähmtes Wolfskind entlehnt ist, auf ihrem Debütalbum genau zwischen diesen Polen. Sei wild und zahm, heißt die Losung.

Claudia Gerth, Radio eins

Flo Morrissey: Tomorrow Will Be Beautiful (Caroline/Universal)

Flo Morrissey ist ein Babyface mit einer weisen Stimme. Durch das Debüt der 20-jährigen Londonerin weht der Charme von Folk- Songs aus den siebziger Jahren. Ihre Musik hat viel Potenzial, wirkt auf Dauer allerdings etwas zu klebrig. Mit ihrem grantelnden Namensvetter hat Flo Morrissey übrigens nichts zu tun. Elissa Hiersemann, Radio eins

Son Lux: Bones (Caroline)

Klar, als Rock-Act muss man sich heutzutage etwas einfallen lassen, um das Interesse eines wankelmütigen Publikums zu wecken. Von daher ist der kraftstrotzende Aufwand verständlich, den Ryan Lott auf dem vierten Album seines zum Trio erweiterten Projekts Son Lux betreibt. Mir wären bei diesen permanent sich selbst zerbröselnden Artrock-TripHop-Brocken allerdings weniger Konzept und mehr Substanz lieber. Jörg Wunder, Tagesspiegel

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false