Soundcheck: Die CD-Neuerscheinungen der Woche
Jede Woche stellen vier Popkritiker in der Sendung "Soundcheck" auf Radio Eins ihre CDs der Woche vor. Diesmal mit dabei: The Drums, Marianne Faithfull, Jamie T und The Growlers.
The Drums: Encyclopedia (Minor Music)
Am Beginn des Jahrzehnts gehörten die Drums zu Recht zu den gehypten Bands. Doch lange Touren und Spannungen in der Band ließen die neurotischen Surfer-Boys drei Jahre schweigen und zum Duo schrumpfen. The Drums entwickeln auf dem dritten Album mehr Energie denn je. Die allerdings speist einen düsteren Zug, der auf toten Gleisen rast. Andreas Müller, Moderator
Marianne Faithfull: Give My Love To London (Naïve)
Marianne Faithfulls Liebe zu London ist eine zwiespältige Sache. Ein mildes Ohr hört stimmliche Tiefe, Pop-Geschichte und 60s-Melancholie, das kritische Ohr gewollte Schwermut und viele Allgemeinplätze. Zu streng darf man aber nicht sein: eine typische Altersplatte zum 50. Bühnenjubiläum. Fanny Tanck, Radio eins
Jamie T: Carry On The Grudge (Virgin/Universal)
Huch, ist das wirklich Jamie T? Dieser junge Brit-Arbeiter-Typ mit dem schnoddrigen Cockney-Sprechgesang, dem hingehuddelten Popgeschrammel? Ja, aber nun singt er von Streichern begleitete Balladen, schaut er in gefühlige Liebesweiten, inszeniert er Mitpfeifer, macht er Großpop. Hat was, ist toll! Gerrit Bartels, Tagesspiegel
The Growlers: Chinese Fountain (Fatcat Records)
Die schrägen Kalifornier haben aus dem bekannten Retro-Kosmos twangiger Surfgitarren, verspulter Psychedelic und 60s-Harmonien mit viel Sinn für subversiven Humor und Camp-Hedonismus ihr eignes Universum geschaffen. Es klingt, als hätte der Sonnenscheinstaat eine dunkle Seite. Martin Rabitz, Trinity Concerts
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