Soundcheck: Pop-Alben der Woche
Jede Woche stellen vier Popkritiker im Soundcheck die CDs der Woche vor. Diesmal mit neuen Platten von Matthew Halsall & The Gondwana Orchestra, Little Simz, Guy Garvey und Roots Manuva.
Matthew Halsall & The Gondwana Orchestra: "Into Forever" (Gondwana)
Wunderkind Halsall aus Manchester mischt seit Jahren die Jazzszene mit einer Musik auf, die im spirituellen Sound der frühen 70er Jahre verwurzelt ist. Alice Coltrane, Dorothy Ashby oder Phil Cohran sind Einflüsse. Auf dem neuen Album tritt der Trompeter als Komponist und Arrangeur eines Klangkosmos auf, der mit berückender Schönheit verzaubert.
Andreas Müller, Moderator
Little Simz: "A Curious Tale Of Trials + Persons" (Age 101)
Die Londoner Rapperin Little Simz, 21, macht alles selbst, ihre Lyrics sowieso, aber auch die Beats sind selbst programmiert. Sie hat keine Gäste auf ihrem Debüt „A Curious Tale Of Trials + Persons“, sie hat ihr eigenes Label. Dafür liebt sie die halbe Rapwelt: von Kendrick Lamar bis zu Snoop Dogg.
Tobias Rapp, Der Spiegel
Guy Garvey: "Courting The Squall" (Fiction Rec)
Elbow sind Guy Garvey sind Elbow. So war das jedenfalls bisher. Doch nun legt der Sänger, Gitarrist und Vordenker der Band aus Manchester sein Solodebüt vor. Es klingt bereits wie ein Alterswerk. „Courting The Squall“ bringt auch ein Wiederhören mit der wunderbaren Folksängerin Jolie Holland.
Thomas Misersky, Musik-Promoter
Roots Manuva: "Bleeds" (Big Dada)
Roots Manuva beginnt sein zwölftes Album mit einer grandios gerappten Suada. Unterschichtsdynastien, in der dritten Generation arbeitslos. Sediert von Medien, allein gelassen von Politikern. Harte Zeiten machen „Hard Bastards“. Aber Roots Manuva klingt nicht wütend. Eher resigniert. Gesampelte Geigen, dunkle Filmscores, Dub. Roots Manuva bleibt ein Gigant des britischen Hip-Hop.
Christian Schröder, Tagesspiegel
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