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Kultur: Spitzenpreis für unbekannten C. D. Friedrich

Nicht, wie mancher gehofft hatte, in die Hamburger Kunsthalle, sondern nach Amerika geht das Gemälde mit der Schneelandschaft, das in zwei Jahren den Weg von einem anonymen Werk der „deutschen romantischen Schule“ zum anerkannten C. D.

Nicht, wie mancher gehofft hatte, in die Hamburger Kunsthalle, sondern nach Amerika geht das Gemälde mit der Schneelandschaft, das in zwei Jahren den Weg von einem anonymen Werk der „deutschen romantischen Schule“ zum anerkannten C. D. Friedrich schaffte. Als es diese Woche bei Sotheby’s in London zur Nagelprobe kam, steigerten zwei Telefonbieter den Preis auf 1,036 Millionen Pfund – 1,56 Millionen Euro. Käufer war die New Yorker Kunsthandlung French & Co., deren Chef Martin Zimet durch beherztes Auftreten bekannt ist, wenn es um etwas Besonderes geht.

Das Bild muss zu Friedrichs „tragischen Landschaften“ gerechnet werden, auch wenn man ihm, wegen einiger Grasbüschel in der Eiswüste und einem Silberschimmer am grauen Winterhimmel euphemistisch den Titel „nordische Frühlingslandschaft“ gab. Nun ist es der drittteuerste C.D. Friedrich der Auktionsgeschichte – ein Triumph, den der Entdecker des Bildes nicht mehr erleben durfte. Der Münchner Kunstfreund hatte eine Ahnung, als er die beschädigte Leinwand in einer kleinen Auktion sah. Er bezahlte ein paar tausend Euro dafür, ließ sie reinigen und durch den Experten Helmut Börsch-Supan begutachten – der seine Ahnung bestätigte. Als der Besitzer im April verstarb, war die Auktionsvorbereitung in vollem Gange.

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