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Städtebau: Merkel für schnelle Schlossplatz-Lösung

Bundeskanzlerin Angela Merkel hat sich öffentlich für eine schnelle Bebauung des Berliner Schlossplatzes ausgesprochen. Sie ist mit dem derzeitigen Zustand des Platzes in der Mitte der Hauptstadt unzufrieden.

Berlin - "Wir müssen uns schnell daran machen, diesen herausragenden Platz wieder zu beleben", sagte Merkel der Zeitung "B.Z. am Sonntag". Zunächst müssten aber mit dem Land Berlin die Rahmenbedingungen und die Finanzierung geklärt sein. Derzeit wird der ehemalige Palast der Republik auf dem Schlossplatz abgetragen. Anschließend soll das so genannte Humboldt-Forum an drei Seiten mit der historischen Fassade des Berliner Stadtschlosses errichtet werden. Unklar sind aber noch die Finanzierung und der Beitrag des Landes Berlin.

Die Linkspartei bleibt im Streit um die Finanzierung hart. "Berlin wird sich über die Einbringung des Grundstückes hinaus - wie im Koalitionsvertrag vorgesehen - nicht am Bau des Stadtschlosses beteiligen", sagte der Linkspartei-Vorsitzende Klaus Lederer. "Das ist und bleibt die Position der Linkspartei. Das ist eine Gerechtigkeitsfrage", betonte Lederer. Der teilweise Wiederaufbau sei vor allem von privater Seite über den Schloss-Förderverein mit Wilhelm von Boddien an der Spitze vorangetrieben worden. Diesem Vorschlag sei der Bundestag gefolgt. Berlin mit seinen Schulden von mehr als 61 Milliarden Euro stehe nach der verlorenen Finanzklage in Karlsruhe ganz allein damit. "Uns fehlen die öffentlichen Investitionsmittel an allen Ecken und Enden."

Nach Überarbeitetung der Schlossplatz-Pläne will Bundesbauminister Wolfgang Tiefensee (SPD) auf eine private Nutzung wie ein Hotel verzichten. Für die abgespeckte Version veranschlagt Tiefensee Kosten von 480 Millionen Euro. 80 Millionen Euro hatte der Förderverein über Spenden zugesagt. Im Humboldt-Forum sollen die außereuropäischen Schätze der Berliner Museen und die wissenschaftlichen Sammlungen der Humboldt-Universität untergebracht werden. Umstritten ist jüngst wieder, ob auch die Landesbibliothek dort einzieht. (tso/dpa)

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