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Rick Parfitt im Jahr 2009 beim Glastonbury-Festival.

© Jonathan Brady/dpa

Update

"Rockin' All Over The World": Status-Quo-Musiker Rick Parfitt ist tot

Mit Hits wie "Rockin' All Over The World" oder "Whatever You Want" haben Status Quo Dauerbrenner der Rockgeschichte eingespielt. Einer der beiden Frontleute starb nun mit 68 Jahren.

Der Status-Quo-Musiker Rick Parfitt ist tot. Der Gitarrist starb im Alter von 68 Jahren, wie der Manager der Band am Samstag auf der Facebook-Seite der britischen Rocker mitteilte.

Demnach starb Parfitt zur Mittagszeit an Heiligabend in einem Krankenhaus in Marbella an einer schweren Infektion. Seit Donnerstag sei er in der Klinik an Komplikationen einer Schulterverletzung behandelt worden, die er sich bei einem Sturz zugezogen habe. Der Mitteilung zufolge plante er 2017 den Start einer Solo-Karriere mit einem eigenen Album und einer Autobiografie.

An der Seite von Francis Rossi stand Parfitt mehr als fünf Jahrzehnte an der Spitze der britischen Rockband. Ihre größten Hits hatten Status Quo mit Coverversionen: 1977 landeten sie mit "Rockin' All Over The World" (im Original von John Fogerty) einen Dauerbrenner, 1986 standen sie wochenlang mit "In The Army Now" von Bolland & Bolland an der Spitze der Hitparaden. Von ihren eigenen Stücken sind besonders "Whatever You Want" und "Pictures Of Matchstick Men" in Erinnerung. Letzteres war auch der einzige Charterfolg der Band in den USA. 1994 spielten Status Quo neben anderen Stars wie den Beach Boys vor mehr als 100.000 Zuhörern bei einem Konzert zum Abschied der alliierten Truppen aus Berlin auf dem Maifeld.

Geboren am 12. Oktober 1948 wuchs Parfitt in einer Kleinstadt südlich von London auf und lernte mit elf Jahren Gitarre spielen, inspiriert vom "King of Skiffle" Lonnie Donegan. 1967 stieg Parfitt bei Status Quo ein. Nach den ersten psychedelischen Ausflügen wie eben "Pictures Of Matchstick Men" schaffte die Band den Durchbruch Anfang der 70er Jahre mit einer Reihe von eher ungeschliffenen, rockigen Hits wie "Paper Plane" oder "Caroline".

Danach wichen Status Quo nur selten von ihrem Erfolgsrezept ab - eingängige Melodien, drei Akkorde - und verkauften damit mehr als 120 Millionen Platten. "Rockin' All Over The World" spielten sie auch 1985 zum Auftakt von Bob Geldofs "Live Aid" und brachten damit im Londoner Wembley-Stadion 100.000 Menschen zum Toben.

Sex, Drugs und Herzinfarkte

Parfitts erste Ehe zerbrach, als seine zweijährige Tochter Heidi im Pool in seinem Haus in Surrey ertrank. Die zweite litt unter seinen Frauengeschichten und seinem extremen Alkohol- und Drogenkonsum. Mit seiner dritten Ehefrau Lyndsay Whitburn und ihren gemeinsamen Zwillingen lebte er zuletzt im spanischen Málaga.

Sein exzessiver Lebensstil hatte späte Folgen: 1997 überstand er den ersten Herzinfarkt, gefolgt von Kehlkopfkrebs und zwei weiteren Herzinfarkten. Den vierten hatte er im Juni 2016 nach einem Konzert in der Türkei - für Minuten sei Parfitt "praktisch tot" gewesen, sagte der Bandmanager. Im Oktober 2016 gab Parfitt daher bekannt, dass er mit Status Quo nicht mehr auftreten werde.

Parfitt hinterlässt Ehefrau Lyndsay Whitburn und vier Kinder. "Für viele war er ein Rockstar, für mich war er einfach Dad, und ich liebte ihn über alles", twitterte sein Sohn Rick Junior. (Tsp, dpa)

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