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Kultur: STERNGucker

Ulli Schröder (58) wartet auf Ron Wood

Eigentlich warte ich seit Mittwochabend vor dem Berlinale Palast auf Ron Wood von den Stones. Aber über Nacht bin ich dann doch noch mal nach Hause gegangen, als es hieß: Heute kommt eh keiner mehr. Am nächsten Tag war ich um neun Uhr morgens schon wieder hier. Ich bin seit 1965 ein Fan der Stones und seitdem Gitarrist Ron Wood dazukam, ganz speziell von ihm. Damals bin ich auf mein erstes Konzert gegangen – in Hamburg. Die Stones wurden 1962 gegründet, ich bin also sozusagen ein Fan der ersten Stunde. Inzwischen habe ich schon 160 Konzerte der Band auf der ganzen Welt gesehen. Ich reise den Musikern hinterher. Außerdem bin ich der Gründer des europaweit ersten Rolling Stones Museums. Es soll in Lüchow, zwischen Hamburg und Hannover, eröffnen.

Das besonders Tolle an Ron Wood ist, dass er sehr natürlich ist. Er hat außerdem unheimlich viele Talente, zeichnet zum Beispiel sehr gut. Stellen Sie sich vor: ich habe sogar Ronnies Telefonnummer! Das kam so: Irgendwann habe ich angefangen, Bilder von ihm zu sammeln. Bei seinem Management habe ich angefragt, wie und wo die Bilder von Ronnie gedruckt werden. Die haben sich natürlich gewundert: Huch, einer der nicht nur ein Autogramm will. In England habe ich den Drucker der Bilder besucht, und als ich Ronnie später mal in Irland traf, fragte er mich: „Kannst Du Dir vorstellen, Dein Leben mit Drogen, Sex und Rock’n’Roll zu verdienen?“ Ich sagte: „Mit Drogen nein, mit dem Rest ja.“ Vorher hatte ich lange Jahre bei einer Bank gearbeitet, nun sammle ich Bilder von Ron Wood und kümmere mich um das Stones-Museum. Hier in Berlin möchte ich Ronnie mal wieder die Hand schütteln. Von meinem Platz hier darf ich mich heute also nicht wegbewegen. Es ist zwar kalt, aber so ist das, wenn man von Beruf Fan ist.

Aufgezeichnet von Katja Reimann

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