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Kultur: STERNGucker

Z. Rahbar wartet auf Regisseur Errol Morris

Ich warte auf keinen Filmstar, nein, ich warte auf einen Regisseur. Und zwar auf Errol Morris. Er ist ein Academy Award Gewinner und stellt hier seinen neuen Dokumentarfilm „Standard Operating Procedure“ über Abu Ghraib vor. Da habe ich übrigens auch mitgespielt – ich bin einer der richtig fiesen Kerle. Für die Berlinale bin ich extra aus Los Angeles nach Berlin gekommen. Das ist eine ganz schön weite Reise, aber was soll’s. Immerhin bleibe ich während des gesamten Festivals hier und vielleicht schaffe ich es, noch kurz nach Amsterdam zu reisen, das wäre schön.

Ich bin selbst Schauspieler und mit Errol Morris zu arbeiten ist einfach genial. Meiner Meinung nach ist er ein absolutes Genie. Er dreht Dokumentarfilme. Aber nicht so normale Dokus in denen man nur Leute befragt oder so. Er lässt die Schauspieler Originalszenen nachspielen. Am Set ist er unglaublich – er ist wie das Herz, das Blut in alle Organe pumpt, er motiviert alle. Er hat vor Jahren mal einen Film namens „The Thin Blue Line“ gedreht. Der handelt von einem Typ, der unschuldig in der Todeszelle sitzt. Und stellen Sie sich vor: aufgrund dieses Films ist der arme Kerl tatsächlich begnadigt worden. Er war nämlich wirklich unschuldig! Ich hoffe, dass ich mir „Standard Operating Procedure“ hier auf der Berlinale gemeinsam mit Errol ansehen kann. Denn auch wenn ich schon mit ihm gearbeitet habe und ihn daher kenne – zusammen wohnen tun wir hier nicht. Ich glaube, er wohnt irgendwo in der Nähe der Stadtmitte, ich habe in einem Hotel in Köpenick eingecheckt. Mein Name? Schreiben Sie „Z“. Meinen richtigen Namen verrate ich nicht. Das ist doch cool: „Madonna hat einen Namen, ich habe einen Buchstaben.“

Aufgezeichnet von Katja Reimann

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