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Kultur: Teilnahmezwang

SOTTO VOCE jörg königsdorf fordert Anwesenheitspflicht für Musiker Beim letzten PhilharmonikerKonzert rieb man sich erstaunt die Augen: Statt der vertrauten Stammbesetzung saßen lauter junge Musiker auf dem Podium, und das ausgerechnet bei einem Programm, das gestandene Profis bitter nötig gehabt hätte. Denn nicht nur, dass drei Werke außerhalb des gängigen Philharmoniker-Repertoires gespielt wurden – mit Marc Minkowski stand auch noch ein Debütant am Pult, dessen Stärken nicht gerade in ausgefuchster Dirigiertechnik liegen.

SOTTO VOCE

jörg königsdorf fordert Anwesenheitspflicht für Musiker

Beim letzten PhilharmonikerKonzert rieb man sich erstaunt die Augen: Statt der vertrauten Stammbesetzung saßen lauter junge Musiker auf dem Podium, und das ausgerechnet bei einem Programm, das gestandene Profis bitter nötig gehabt hätte. Denn nicht nur, dass drei Werke außerhalb des gängigen Philharmoniker-Repertoires gespielt wurden – mit Marc Minkowski stand auch noch ein Debütant am Pult, dessen Stärken nicht gerade in ausgefuchster Dirigiertechnik liegen. Das Ergebnis war entsprechend wacklig, führt aber zur Frage, warum man sich überhaupt einen Musiker wie Minkowski zur Orchesterfortbildung in Sachen französische Musik einlädt, wenn dann die Betriebsangehörigen nicht mal dabei sind (sondern vermutlich schon gen Salzburg abgereist). Einmal ganz davon abgesehen, dass für diese Fortbildung eigentlich ohnehin ein paar Proben mehr angebracht gewesen wären. Da ist es immerhin konsequenter, wie Kent Nagano und sein DSO die Erweiterung ihres Repertoires angehen: nämlich konsequent modern. So wie sich Nagano schon bei Haydns Uhr-Sinfonie keinen Deut um die historische Aufführungspraxis scherte, will er morgen und übermorgen in der Philharmonie auch Bachs h-Moll-Messe ganz aus heutiger Sicht lesen und sich auf den zeitlosen Gehalt der Musik konzentrieren. Und auf den kommt es schließlich auch an.

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