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Kultur: Theater Zentrifuge: Herr K.

Ein blasser, verklemmter junger Mannquält sich von Szene zu Szene, unfähig, mit den anderen Figuren zu spielen. Er weiß, "Ein Mann ohne Frau ist kein Mensch", und er heißt Franz Kafka: seinem Leben und Leiden widmet das Theater Zentrifuge das Stück "KontrKafka" (heute und morgen in der Schwartzschen Villa, im März im Theaterhaus Mitte).

Ein blasser, verklemmter junger Mannquält sich von Szene zu Szene, unfähig, mit den anderen Figuren zu spielen. Er weiß, "Ein Mann ohne Frau ist kein Mensch", und er heißt Franz Kafka: seinem Leben und Leiden widmet das Theater Zentrifuge das Stück "KontrKafka" (heute und morgen in der Schwartzschen Villa, im März im Theaterhaus Mitte). Eine Collage aus seinen Texten wird als lose Bilderfolge nur durch die virtuose Live-Begleitung eines Akkordeons zusammengehalten. Das untermalt mal melancholisch, und mal spielt es aufgekratzt zur Verlobungsfeier auf, wobei die Familie tanzt, dass man Kafkas Abscheu nachempfindet. Als Widerpart stellt die Regie Innenwelten, Brüche und Ängste szenisch dar, ohne ins Ätherische abzugleiten. Dabei helfen unterhaltsame Variationen wie Schattenspiel, Dia-Projektionen, Bühnen-Bilder. Die Inszenierung verbindet leichtfüßig das Groteske mit dem Tragischen, doch die Komik funktioniert etwas besser. Anrührende Momente entfalten sich nur schwer in diesem Sequenz-Stück, aber bei einigen Monologen gelingt auch dies.

Janine Ludwig

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