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Demnächst mit Klimaanlage. Der Neubau der Akademie der Künste wird umgebaut.

© Mike Wolff

Umbau am Brandenburger Tor: Akademie-Neubau erhält Klimaanlage - nach zehn Jahren

Seit fast zehn Jahren steht das gläserne Haus der Akademie der Künste am Pariser Platz - und so lange gibt es Klagen über das Gebäude. Jetzt wird in einem wichtigen Punkt nachgebessert.

Neun Jahre ist es her, dass die Akademie der Künste am Pariser Platz eröffnet wurde. So recht glücklich sind die Nutzer mit dem gläsernen Koloss am schönsten Platz Berlins nie geworden. Baumängel, ungünstige Wegeführungen, zu wenig Raum – der Ärger begann schon vor der Eröffnung. Die Premiumlage, die zelebrierte Rückkehr an den alten Standort tröstete darüber nur schlecht hinweg. Nun aber kommt die gute Nachricht, die schier heldenhafte Geduld der Mitarbeiter vor Ort wird belohnt. Ein knappes Jahrzehnt nach der offiziellen Übergabe erhält das Gebäude endlich jene von Anfang an benötigte Klimaanlage. Archivgeschosse und Ausstellungshallen können dann so genutzt werden, wie ursprünglich geplant.

Wir erinnern uns: Aus Kostengründen war auf Drängen des Senats das hintere Grundstücksteil ans Hotel Adlon verkauft worden. Der verlorene Platz sollte durch Ausbau in die Tiefe zurückgewonnen werden. Eine Lösung à la Schilda, denn am Ende kam es teurer. Der Keller moderte, und die in den vier Untergeschossen unterzubringenden Sammlungsbestände mussten in Außendepots zwischengelagert werden. Auch die Ausstellungshallen funktionierten nicht so, wie sie sollten. Insbesondere in der wärmeren Jahreszeit konnten licht- und feuchtigkeitsempfindliche Objekte nur mit Hilfe von Sondervitrinen präsentiert werden.

Doch nun sollen bessere Zeiten kommen, genauer: bessere Luft. Im September beginnen die Baumaßnahmen, die bis voraussichtlich Frühjahr 2016 dauern. Wegen der Enge rundum am Pariser Platz wird die Baustelleneinrichtung indoor erfolgen, das ein oder andere Büro muss dafür geräumt werden; außerdem könnte es laut werden, wenn die Bohrmaschine dröhnt. Doch diesen Kummer – den Lärm, den Dreck, das vorübergehende Exil einiger Mitarbeiter am Hanseaten- und Robert-Koch-Platz, wo die Akademie weitere Standorte unterhält – nimmt man gern in Kauf, wenn das Haus danach voll funktionsfähig bespielt werden kann.

Der Kapitän des seit Beginn Leck fahrenden Dampfers aber, Akademiepräsident Klaus Staeck, bleibt an Bord. Tapfer bringt er in einer Pressemitteilung seine Freude darüber zum Ausdruck, dass endlich mit der technisch-energetischen Teilsanierung begonnen werden kann. Womöglich hat er mit den neun Jahren Verdruss noch Glück gehabt. Der Anbau des Berggruen-Museums blieb nur ein halbes Jahr geöffnet, dann bescherte die unter dem Dach platzierte Klima-Anlage das Aus: Schimmelbildung. Anders als in der Akademie war sie für das Haus zu groß dimensioniert. Wenn im Herbst am Pariser Platz die Arbeiten aufgenommen werden, soll der Berggruen-Anbau nach Sanierung seinen zweiten Anlauf nehmen. Wenn das Klima stimmt.

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