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Unsere LESERJURY: So flirrig, so bunt

Leserjury-Mitglied: ASTRID SCHÜBEL, Juristin

Eigentlich war es die Berlinale, die mich erst richtig zum Film gebracht hat. Vor zwei Jahren hat mich eine Freundin öfters dorthin mitgenommen, und mir hat’s auf Anhieb gefallen. Ich bin Juristin, ich erstelle viele Verträge, das ist oft recht starr und formalistisch. Die Berlinale ist da ein Kontrapunkt, weil es so flirrig ist, so bunt. Da passiert so viel Unerwartetes, auch wenn ich zwischendurch nur mal im Café am Potsdamer Platz sitze und die ganzen Schauspieler vorbeigehen sehe. Man bekommt mehr mit von den Menschen als sonst, allein wenn Zuschauer schon während des Films Missfallen und Begeisterung äußern, ganz spontan. Das sind zehn Tage, völlig anders als der Rest des Lebens. Trotzdem mag ich es, wenn Filme das Leben abbilden, deshalb mag ich die deutschen Filme besonders, weil sie gradlinig, nicht gekünstelt sind, weil das, was sie zeigen, so passiert sein könnte. Ich will auch eine schlüssige Handlung. Wahrscheinlich bin ich generell eher ein analytischer Filmegucker. Auch wenn ich anfangs nur ein Gefühl für einen Film habe, kann ich das am nächsten Tag meist mit Argumenten belegen.

Aufgeschrieben von Verena F. Hasel

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