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Kultur: Uran-Geschosse: Fehlschlag

Im Zusammenhang mit dem Thema Uran-Munition sieht sich jetzt auch die Führungsebene der Streitkräfte Vorwürfen ausgesetzt. Die militärische Führung habe von der Verwendung uranhaltiger Munition sehr früh Kenntnis gehabt, aber die Brisanz des Themas nicht erkannt und die Informationen nur nach unten, aber nicht nach oben weitergegeben, sagte ein früherer ranghoher Bundeswehr-Offizier dem Tagesspiegel am Samstag.

Im Zusammenhang mit dem Thema Uran-Munition sieht sich jetzt auch die Führungsebene der Streitkräfte Vorwürfen ausgesetzt. Die militärische Führung habe von der Verwendung uranhaltiger Munition sehr früh Kenntnis gehabt, aber die Brisanz des Themas nicht erkannt und die Informationen nur nach unten, aber nicht nach oben weitergegeben, sagte ein früherer ranghoher Bundeswehr-Offizier dem Tagesspiegel am Samstag. Der Führungsstab der Streitkräfte habe die Informationen nur an das Logistikkommando nach Koblenz weitergegeben.

Aufgabe der Generalstabsoffiziere sei es aber auch, Berater der politischen Führung zu sein. Dafür würden sie an der Führungsakademie der Bundeswehr ausgebildet. "Ich kann nicht von einem Minister, der nicht gelernter Militär ist, erwarten, dass er alle Fachbereiche übersieht und das erkennt", so der Ex-Militär. "Die militärische Führung hätte dem Minister sagen müssen: Hier ist politische Brisanz, da kommt etwas auf uns zu, wir müssen sehr stark informieren." Hier habe die militärische Führung versagt. Letztlich sei es Aufgabe des Generalinspekteurs gewesen, Scharping zu unterrichten.

Die Soldaten seien vor dem Einmarsch ins Kosovo informiert gewesen, dass die Amerikaner uranhaltige Munition eingesetzt hatten. Dass es auch in Deutschland neun Fälle eines Einsatzes dieser Munition gegeben habe, falle in den Bereich von Scharpings Vorgänger Volker Rühe (CDU). Scharping mache eine viel offenere Informationspolitik als sein Vorgänger und fülle sein Amt kompetent aus.

fk

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