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Kultur: US-Architekt Eisenman erwägt Rückzug aus Mahnmal-Projekt

Der New Yorker Architekt Peter Eisenman lehnt einen Kompromiß zwischen dem von ihm geplanten Holocaust-Mahnmal in Berlin und dem vom Bonner Kulturbeauftragten Michael Naumann befürworteten Museum ab.Am Sonntag kündigte Eisenman seinen Ausstieg aus dem Vorhaben für den Fall an, daß der Bundestag seinen Entwurf ablehnt.

Der New Yorker Architekt Peter Eisenman lehnt einen Kompromiß zwischen dem von ihm geplanten Holocaust-Mahnmal in Berlin und dem vom Bonner Kulturbeauftragten Michael Naumann befürworteten Museum ab.Am Sonntag kündigte Eisenman seinen Ausstieg aus dem Vorhaben für den Fall an, daß der Bundestag seinen Entwurf ablehnt.Für die vom designierten Staatsminister für Kultur favorisierte Museumslösung stehe er nicht zur Verfügung.Der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Ignatz Bubis, äußerte Verständnis für die Entscheidung Eisenmans."Ich überlasse die Entscheidung jetzt dem Bundestag", sagte er.Im Parlament werde sich zeigen, ob Naumann für seine Vorstellungen eine Mehrheit erhalte.Der Bundeskulturbeauftragte hatte sich zuvor mit dem amerikanischen Architekten getroffen und über das umstrittene Holocaust-Mahnmal gesprochen.Die Unterredung sei in freundlicher und konstruktiver Atmosphäre verlaufen, sagte eine Sprecherin des SPD-Politikers.

Derweil sprach sich der Leiter des Jüdischen Dokumentationszentrums in Wien, Simon Wiesenthal, für die Errichtung eines Holocaust-Museums aus.Er würde in Deutschland gerne eine Ausstellung nach dem Vorbild seines "Toleranzmuseums" in Los Angeles in den USA eröffnen, sagte der 89jährige der "Bild am Sonntag".

Die Verlage Bertelsmann, Burda und Axel Springer wollen unterdessen die Shoah-Stifung des US-Regisseurs Steven Spielberg mit einer gemeinsamen Initiative unterstützen.Die neugegründete Aktion "Partners in Tolerance" stelle zunächst mehr als eine Million Mark für wichtige Projekte der Stiftung in Deutschland zur Verfügung, teilte die Initiative am Sonntag in Hamburg mit.Langfristig habe sich die Aktion zum Ziel gesetzt, Schulen geeignetes Unterrichtsmaterial zur Verfügung zu stellen und für die Fortsetzung der Interviews mit Überlebenden des Holocaust zu sorgen.AP

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