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Strittmatter

© dpa

Vergangenheitsbewältigung: Witwe bestätigt Dienst Strittmatters in SS-Polizeieinheit

Erwin Strittmatter verschwieg seine SS-Vergangenheit nicht, sagt die Witwe des Schriftstellers. Als Polizist sei er einer SS-Einheit unterstellt worden, ohne selbst Mitglied gewesen zu sein.

Im Streit um die angebliche SS-Vergangenheit des DDR-Schriftstellers Erwin Strittmatter (1912-1994) hat sich jetzt dessen Witwe Eva Strittmatter ingeschaltet. Ihr Mann sei kein SS-Mitglied gewesen, sagte Strittmatter am Montag dem RBB-Radiosender "Antenne Brandenburg". Sie betonte: "Seine Einheit war der SS unterstellt worden. Die einzelnen Mitglieder dieser Truppe waren nicht SS-Mitglieder. Hier hat eine Verabsolutierung stattgefunden."

Enthüllungen eines Historikers über Strittmatters Dienst in der "SS-Polizei-Gebirgsjäger-Regiments 18" Anfang der 1940er Jahre hätten für sie "keinen Neuigkeitswert", fügte Strittmatter hinzu. Davon habe sie immer gewusst. Ihr Mann sei damals in der Zellwolle-Verarbeitung dienstverpflichtet gewesen. Er habe einen Ausweg gesucht, um dieser Arbeit zu entkommen, die ihn fast ruiniert habe. Er habe sich auch bei der SS beworben, sei dann aber zur Schutzpolizei gekommen.

Aus diesem Teil seiner Vergangenheit habe der Autor auch kein Geheimnis gemacht, sagte Strittmatter. Als ihr Mann 1959 Sekretär des Schriftstellerverbandes werden sollte, habe er die Mitgliedschaft in der SS-Polizeieinheit in einem Fragebogen angegeben. (ml/ddp)

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