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Kultur: VOR - Sotto voce

In München machen die reichen Symphonieorchester die Kammermusikszene der Stadt kaputt, klagte Claus Spahn vergangene Woche in der "Zeit".Weil jeder unbedingt die Dirigentenstars Maazel, Metha und Levine hören wolle, bliebe für die kleinen, feinen Musikveranstaltungen nicht mehr genug Publikum übrig.

In München machen die reichen Symphonieorchester die Kammermusikszene der Stadt kaputt, klagte Claus Spahn vergangene Woche in der "Zeit".Weil jeder unbedingt die Dirigentenstars Maazel, Metha und Levine hören wolle, bliebe für die kleinen, feinen Musikveranstaltungen nicht mehr genug Publikum übrig.Und in Berlin? Da macht sich das Berliner Philharmonische Orchester sogar selber Konkurrenz: nicht nur mit Kammermusikabenden seiner eigenen Musiker, sondern auch mit einer Reihe von Pianisten-Portraits.Sonntag um vier - Klavier heißt das Projekt, mit dem die Philharmoniker jungen oder (noch) wenig bekannten Pianisten in Berlin ein Podium eröffnen wollen - da die privaten Konzertveranstalter inzwischen nur noch die großen Namen einkaufen, aus Angst, nicht auf ihre Kosten zu kommen (siehe: München).An diesem Sonntag sollte eigentlich Jefim Bronfman im Kammermusiksaal der Philharmonie spielen.Nach seiner Absage konnte jedoch ein ebenbürtiger Ersatz gefunden werden: Craig Sheppard.Ein hochgelobter amerikanischer Pianist, von dem man in Europa nur deshalb noch nicht so viel gehört hat, weil er ein begeisterter Pädagoge ist und sehr viel Zeit als Artist-in-Residence an der University of Seattle verbringt.In Berlin stellt er sich mit Bachs Goldberg-Variationen und Chopins Préludes op.28 vor.

Der Namen Cyprien Katsaris dürfte dagegen bei Klavierfreunden einen Wiedererkennungseffekt auslösen.Der Pianist kommt mit seinem Klavierquintett in den Kammermusiksaal (26.April).Auf dem Programm stehen Mahlers Quartettsatz a-Moll, Schumanns Es-Dur Quintett und das f-Moll-Quintett von César Franck.Nicht abschrecken lassen sollte man sich auch von dem Namen des Quartetts, das am Dienstag, den 27.4., im Kleinen Saal des Konzerthauses auftritt: Sine nomine, also "namenlos", tauften die vier Musiker 1982 ihr Ensemble bescheiden - doch dem Quartett eilt längst ein hervorragender Ruf voraus.Sie reisen mit Mendelssohns a-Moll Quartett, Chaussons c-Moll Quartett und das Quintett op.35 von Brahms im Gepäck an.

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