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Kultur: Vorschau: Babel & Co: Bruno Preisendörfer über einen Schweiger am Scheinwerfer

Stellen Sie sich vor, Adolf Hitler und Eva Braun hätten, na ja, ich meine so richtig. Mit Baby und so.

Stellen Sie sich vor, Adolf Hitler und Eva Braun hätten, na ja, ich meine so richtig. Mit Baby und so. Der Junge könnte Siegfried heißen und 1938 auf dem Obersalzberg geboren worden sein. All das geschieht in einem Buch von Harry Mulisch, das der Hanser Verleger Michael Krüger und der Literaturkritiker Lothar Müller am Donnerstag um 20 Uhr im Literarischen Colloquium vorstellen. Mir bietet das Anlass, ein bisschen Schleichwerbung für mich selbst zu machen: Lothar Müller hat in der aktuellen Ausgabe der S. Fischer Zeitschrift "Neue Rundschau", schleich, einen sehr unterhaltsamen Aufsatz über die Buddenbrooks veröffentlicht, und in dieser, schleich, schleich, überhaupt ziemlich gelungenen Ausgabe steht auch, schleich, schleich, schleich, eine Erzählung des Kolumnisten. Was er hiermit seiner Leserschaft glücklich kundgetan hat.

Aus Anlass des fünfzigsten Todesjahres von Ludwig Wittgenstein findet von Mittwoch 16 Uhr bis Freitag Abend im Hauptgebäude der TU ein Symposium statt. Lassen wir hier den Guru selbst zur Sprache kommen, und zwar, es ist unvermeidlich, mit: "Wovon man nicht reden kann, darüber muss man schweigen." Es ist Wittgensteins Schlusspointe im "Tractatus Logico-Philosophicus". Aber wetten, dass er im "Tractatus" mehr als einmal vorkommt. Halten Sie dagegen? Vorsicht, diese Wette wurde schon einmal verloren. Und zwar von Alfred Ayer und Isaiah Berlin. Der berühmte Satz kommt tatsächlich zweimal vor. Wittgenstein wurde übrigens beim Kriegsausbruch 1914 an einen Scheinwerfer abkommandiert und notierte in sein Kriegstagebuch: "Es ist also doch nicht wahr, dass die gemeinsame große Sache die Menschen adeln muss."

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