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Kultur: Wagins Parlament der Bäume wird neu eröffnet

Das „Parlament der Bäume“ im Berliner Regierungsviertel soll am Donnerstag in neuer Gestaltung eröffnet werden. Zu der Feierstunde werden unter anderen Kulturstaatsminister Bernd Neumann und Berlins Kulturstaatssekretär André Schmitz erwartet, teilte die Stiftung Berliner Mauer mit.

Das „Parlament der Bäume“ im Berliner Regierungsviertel soll am Donnerstag in neuer Gestaltung eröffnet werden. Zu der Feierstunde werden unter anderen Kulturstaatsminister Bernd Neumann und Berlins Kulturstaatssekretär André Schmitz erwartet, teilte die Stiftung Berliner Mauer mit. Mit dem Besuch des Gedenkorts wolle Neumann die Arbeit des Aktionskünstlers und „Baumpaten“ Ben Wagin als Initiator des Projekts würdigen, hieß es. Für die Weiterentwicklung des Areals hatte Neumann rund 50 000 Euro zur Verfügung gestellt.

Das am Spreeufer zwischen Bundestag und Haus der Bundespressekonferenz liegende „Parlament der Bäume gegen Krieg und Gewalt“ sollte ursprünglich anlässlich des 20. Jahrestages der Wiedervereinigung am 3. Oktober unter Denkmalschutz gestellt werden, so war es Ben Wagin zum 80. Geburtstag versprochen. Doch im Bundestag scheiterte ein fraktionsübergreifend abgestimmter Gruppenantrag an CDU und SPD. Wagin spricht nun von den „Trillerpfeifen“ Bundestag. Das Grundstück gilt als Filetstück des Bundes und ist für einen Erweiterungsbau des Bundestags vorgesehen. Würde Wagins Areal unter Denkmalschutz gestellt, müsste das Parlament auf eine Bebauung verzichten.

In der Nacht vor der ersten demokratischen Volkskammerwahl vom 18. März 1990 hatte Wagin bei Vollmond mit schwerem Gerät der DDR-Grenztruppen Teile der Mauer niederreißen lassen und Bäume als Zeichen des Friedens gepflanzt. Auf dem 400 Quadratmeter großen Areal, wo zuvor auf Flüchtlinge geschossen worden war, schuf er einen Gedenkort mit Kiefern, Kirschbäumen, Kastanien, Platanen, Eichen, Linden und Ginkgobäumen. Eingravierte Namen erinnern an die Mauertoten, die Bäume mahnen zum Frieden. Das ursprünglich zum „Parlament der Bäume“ gehörende Denkmal „Europa Erde Werde“ musste bereits dem Neubau des Hauses der Bundespressekonferenz weichen. epd

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