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Kultur: Wahl in Israel: Schwache Hausmacht, starke Gegner

Im Folgenden eine kurze Auflistung der einzelnen Parteien und ihrer Interessen. Nicht einmal alle Koalitionsparteien unterstützen den amtierenden Regierungschef Barak in seinem Wahlkampf.

Im Folgenden eine kurze Auflistung der einzelnen Parteien und ihrer Interessen. Nicht einmal alle Koalitionsparteien unterstützen den amtierenden Regierungschef Barak in seinem Wahlkampf.

Arbeitspartei: Baraks Hausmacht steht zwar noch hinter ihm, doch toben in ihr bereits heftige Richtungs- und Nachfolgekämpfe.

Meimad: Der gemäßigte religiöse Listenpartner der Arbeitspartei hat sich für Stimmfreigabe entschieden vor allem wegen Baraks Ankündigung einer "Zivilen Revolution" - genauer einer "Säkularen Reform" - und Baraks Nachgeben in der Jerusalem-Frage.

Gescher: Die eigentlich nichtexistente Mini-Partei der Gebrüder David und Maxim Levy bildete bei den letzten Wahlen zusammen mit Arbeitspartei und Meimad die "Ein Israel"-Wahlliste. Nach Außenminister David Levys Rücktritt kehrten er und sein Bruder in den Likud zurück und werben für Scharons Wahl.

Zentrumspartei: Sie wird das eigentliche Opfer dieser Wahl, denn sie dürfte danach aufhören zu existieren. Ex-Parteichef Jitzchak Mordechai steht wegen sexueller Delikte gerade vor Gericht und wird im Falle eines Freispruches in den Likud zurückkehren genauso wie die ehemaligen Likud-Minister Dan Meridor und Ronnie Milo. Der amtierende Parteichef Amnon Lipkin-Shahak dürfte bei der Arbeitspartei landen, ebenso die zwei restlichen Abgeordneten Uri Savir und Dalia Rabin-Pelesoff, die ihre Beitrittsgespräche mit der linken Meretz abbrachen, weil diese eine Kandidatur von Schimon Peres verhinderte.

Meretz: Die linke, sozialdemokratische Partei kämpft weitaus energischer als die Arbeitspartei für Baraks Wahl und wird keiner "Regierung der nationalen Einheit" beitreten.

Vereinigte Arabische Liste, Balad und Kommunisten: Alle arabischen Parteien rufen entweder zum Wahlboykott auf oder fordern zum Leereinlegen auf, nachdem bei den letzten Wahlen Barak noch über 90 Prozent der arabischen Stimmen erhalten hatte.

Shinui: Die militant antireligiöse Partei der Mitte "unterstützt keinen der beiden Kandidaten".

Gewerkschaftsliste "Ein Volk": Halbe-halbe, der eine Abgeordnete schwankt zwischen Barak und Stimmfreigabe, der andere zwischen Stimmfreigabe und Scharon.

Shas, Thora-Judentum: Trotz Vorbehalten in moralischer Hinsicht haben alle ultrareligiösen Parteien zur Wahl Scharons aufgerufen.

Nationalreligiöse: Die Siedlerpartei par excellence will Scharon als Chef einer "Regierung der nationalen Einheit".

"Aliya" und "Unser Heim": Die beiden "russischen" Einwandererparteien wollen nichts mit Baraks "Verzichtpolitik" zu tun haben und schwärmen für den "starken Mann" Scharon.

Nationale Union: Die meist zerstrittenen Rechtsaußen sind geschlossen für Scharon, drohen ihm aber offen mit Liebesentzug, falls er auch nur ein Sandkorn von "Erez Israel" an die Palästinenser abtreten will.

cal

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