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"Wallenstein": Brandauer sagt ja

Die Würfel sind gefallen: Klaus Maria Brandauer ist "Wallenstein" in Peter Steins Inszenierung der Trilogie von Friedrich Schiller in Berlin.

Berlin - Premiere der Produktion des Berliner Ensembles in Zusammenarbeit mit "Peter Steins Wallenstein Gmbh" ist am 19. Mai in der Preuss-Halle, der ehemaligen Kindl-Brauerei in der Werbellinstraße in Neukölln, teilte das von Claus Peymann geleitete BE über das "außergewöhnliche Theaterspektakel" offiziell mit. Jeweils an einem Tag werden alle drei Teile ab 14 Uhr mit einer Aufführungsdauer von etwa zehn Stunden gezeigt.

Neben Brandauer, der im vergangenen Jahr im Berliner Admiralspalast Brecht-Weills "Dreigroschenoper" mit Campino inszeniert hatte, spielen im "Wallenstein" unter anderem Peter Fitz (Octavio Piccolomini), Daniel Friedrich (Graf Terzky), Rainer Philipp (Illo), Jürgen Holtz (Buttler), Walter Schmidinger (Seni Baptista), Roman Kaminski (Wrangel), Elke Petri (Herzogin von Friedland) und Elisabeth Rath als Gräfin Terzky. Nach der Premiere sind noch 29 Vorstellungen in Berlin geplant. Die letzten Vorstellungen sind Anfang Oktober. Am 1. Oktober wird Stein 70 Jahre alt. Das Projekt wird von der Bundeskulturstiftung, der Deutschen Bank Stiftung und Daimler-Chrysler unterstützt. Der Vorverkauf beginnt am 1. März an der Kasse des BE. Die Karten kosten 70 bis 30 Euro, ermäßigt 20 Euro.

Lang gehegtes Vorhaben

Die "Wallenstein"-Trilogie ist nach Goethes "Faust" ein seit Jahren verfolgtes Theaterprojekt des heute in Italien lebenden 69- jährigen Regisseurs und früheren Leiters der Berliner Schaubühne am Halleschen Ufer beziehungsweise Lehniner Platz. In früheren Ankündigungen hatte Stein davon gesprochen, den "Wallenstein" in einer Frankfurter Messehalle zu realisieren. Er finanziere das neue Projekt "zum beträchtlichen Teil" selbst mit den drei Millionen Euro Überschuss seiner "Faust"-Aufführungen.

Der Regisseur ("Drei Schwestern") hatte den ganzen Wallenstein im Oktober 2005 am Berliner Ensemble sowie in anderen Städten an mehreren Abenden gelesen beziehungsweise vorgetragen. Damals bezeichnete Stein den Feldherrn des 30-jährigen Krieges als eine schillernde Figur mit interessanten, auch aktuellen Aspekten. In Interviews sprach er in diesem Zusammenhang auch von einer "sportlichen Herausforderung", nachdem er bereits mit dem "Faust" und der "Orestie" zwei "dicke Brocken" gestemmt habe. Ursprünglich war für die Hauptrolle Gert Voss vorgesehen, was sich aber wieder zerschlug. "Er hat gehofft, das mit Andrea Breth am Burgtheater in Wien machen zu können. Nun hört man, dass die das in Wien nicht auf die Beine kriegen. Ich persönlich finde das sehr bedauerlich", sagte Stein in einem Interview.

"Mit dem bin ich fertig, bedauerlicherweise"

Bruno Ganz, der Protagonist der Stein-Ära an der Berliner Schaubühne vor allem der 70er Jahre, habe er nicht mehr angesprochen. "Mit dem bin ich fertig, bedauerlicherweise", sagte Stein dem "Focus". Er habe sich davon verabschiedet, den "Wallenstein" mit "den alten Kämpen zu machen, wie ich es 1996 in Salzburg für die Felsenreitschule geplant habe". (tso/dpa)

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