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Berlinale 2009: "The Private Lives Of Pippa Lee" Keanu Reebes

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Kultur: Was das Herz beschert

Es war der Tag der schönen Männer. Erst stellte Woody Harrelson seinen Film vor, dann Keanu Reeves. Beide gaben sich sehr enstpannt und plauderten aus dem Nähkästchen Hollywood.

Man wird schon mal neidisch sein dürfen. Wie er sich denn, umgeben von so tollen Frauen, seine Texte merken könne – eine berechtigte Frage an Keanu Reeves, gestern am späten Nachmittag im Grand Hyatt bei der Pressekonferenz zu „The Privat Lives of Pippa Lee“. Zur Linken Robin Wright Penn, Darstellerin der Titelheldin in reifem Alter, zur Rechten Blake Lively als Pippas Alter Ego in jungen Jahren, neben dieser Zoe Kazan als Pippas Tochter, und Regisseurin Rebecca Miller ist ja auch nicht ohne. Die Frage war eher rhetorisch, blieb auch unbeantwortet, der schöne Keanu, diesmal überraschend mit Vollbart, gab nur die dringende Empfehlung, den Text ja nicht zu vergessen. Gut möglich, dass die Schönen bei Unprofessionalität leicht biestig werden.

Die bei ihm ja nicht zu befürchten ist, nicht als Liebhaber junger und auch nicht schon reiferer Damen, wie vor fünf Jahren in „Was das Herz begehrt“ oder jetzt in „Pippa Lee“. Darin sah er sich als „Teil der Reise“, die die Titelheldin zu sich selbst zurücklege, eine Reise in die Freiheit, wie Robin Wright Penn es umschreibt, die dabei auch gleich ihr Besuch am Checkpoint Charlie in den Sinn kommt. Was Freiheit bedeute? „Freiheit von Furcht, Angst, Schuld“ was eben für Pippa bedeute, das sie immer ehrlicher wird, sich selbst bewusst, dass sie die lebenslange Maske ablegt.

Früher am Nachmittag hatten sich „The Messenger“-Regisseur Oren Moverman mit den Hauptdarstellern Woody Harrelson und Ben Foster am selben Ort den Fragen gestellt. Frauen waren diesmal kein Thema, es geht um zwei US-

Berlinale 2009: "The Messenger" Woody
Nur mit Mütze. US-Schauspieler Woody Harrelson kam für "The Messenger" zur Berlinale. -

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Soldaten, die die Angehörigen im Einsatz gefallener Kameraden über deren Tod zu informieren haben. Die US-Army habe das Projekt großzügig unterstützt, lobte der Regisseur, sie sei sehr stolz auf die korrekte Ausführung dieser Aufgabe, die auch gerne als „der härteste Job in der Army“ bezeichnet werde. Die Frage, ob es sich un einen Kriegs- oder einen antikriegsfilm handele, erschien dem Dreier-Team auf dem Podium zu simpel. „Ein Pro-Peace-Film“ – so nannte es Harrelson. Dass er selbst immer für den Frieden sei, habe er oft genug deutlich gemacht, dennoch empfinde er gerade nach den vielen Gesprächen mit Veteranen, Verwundeten, Angehörigen tiefen Respekt und tiefes Mitgefühl für die Soldaten. Foster sieht den Film aber auchuniversell – als „Mittel, um zu fragen, wie wir mit Leid, Schmerz, Abschied umgehen.“

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