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Was machen wir heute?: Spielen

Jetzt, wo es schon am Nachmittag dunkel wird und der Grill eingemottet ist, ist es für die Familie an der Zeit, sich am Wohnzimmertisch zu versammeln und zu spielen: „Mensch ärgere dich nicht“, „Risiko“, „Monopoly“ und was sich sonst noch in den Regalen der Kinderzimmer findet. Dort stehen übrigens auch zahlreiche neue, noch unverpackte Pakete mit preisgekrönten Brettspielen aller Art.

Jetzt, wo es schon am Nachmittag dunkel wird und der Grill eingemottet ist, ist es für die Familie an der Zeit, sich am Wohnzimmertisch zu versammeln und zu spielen: „Mensch ärgere dich nicht“, „Risiko“, „Monopoly“ und was sich sonst noch in den Regalen der Kinderzimmer findet. Dort stehen übrigens auch zahlreiche neue, noch unverpackte Pakete mit preisgekrönten Brettspielen aller Art. An die trauen wir uns nicht ran, weil wir die 20- oder 40-seitigen Beschreibungen ohnehin nie kapieren.

Außerdem kann man sich auch mit den Klassikern die Zeit gut vertreiben. Ich finde allerdings, Brettspiele machen nur dann Spaß, wenn es Krawall gibt. Der Rest meiner Familie sieht das leider ein wenig anders. „Ach lieber Papa, ich werf dich nicht raus“, sagt Tom und lächelt gütig beim „Mensch ärgere dich nicht“. „Und ich schone meinen lieben Bruder“, säuselt Linda, die wenige Minuten zuvor ihren „lieben Bruder“ mit wüsten Schimpftiraden überzogen und aus ihrem Zimmer gejagt hatte. Am nettesten ist mein Gatte: Der schont alle – selbst mich.

Dabei habe ich keinerlei Rücksicht verdient. Ich bin der Rambo am Spieltisch. Meine Herrschaften, was ist denn so schlimm daran, sich unbeliebt zu machen? Und so werfe ich jeden hinaus, den ich schnappen kann. Ich kaufe Straßen und Plätze beim „Monopoly“, um sie teuer weiterzuverhökern oder meine Mitspieler mit horrenden Mietforderungen auszubluten. Bei „Risiko“ greife ich schwache Länder an, um sie zu besetzen, und scheue auch nicht davor zurück, Gebietsabsprachen und Nichtangriffspakte mit dem Mitspieler zu treffen, der mir am ehesten in die Quere kommen könnte.

Vielleicht ist das nicht sympathisch. Aber es belebt die Runde. Und es bereitet die Kinder ein wenig auf das vor, was sie in ihrem Leben später erfahren werden. Nicht dass sie Kriege führen sollen. Aber wenn sie später mal von dem, was sie an Mieten kassieren, leben können, ist das doch ein bisschen Gezänk wert. Heike Jahberg

Spiele gibt es in allen Kaufhäusern und Spielzeugläden

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