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Magna Charta

© AFP

Wertvolles Dokument: Magna Charta wird bei Sotheby's versteigert

Das New Yorker Auktionshaus Sotheby's versteigert das wohl wichtigste Dokument, das je unter den Hammer kam: Die vor rund 800 Jahren verfasste Magna Charta, mit der in England die Bürgerrechte festgelegt wurden. Bis zu 21 Millionen könnten geboten werden.

Das 1215 verfasste und 1297 ins englische Recht aufgenommene Schriftstück legte fest, dass alle Menschen vor dem Gesetz gleich sind- einschließlich des Königs. Das Papier diente unter anderem als Grundlage für die amerikanische Unabhängigkeitserklärung. Die Rechtecharta wurde König Johann I. ohne Land in einer Zeit des Streits von den englischen Baronen abgerungen. Das Wachssiegel seines Nachfolgers, König Edward I., ist auf dem Dokument noch zu sehen. Sotheby's rechnet mit einem Erlös zwischen 20 und 30 Millionen Dollar (14 bis 21 Millionen Euro).

Das vermutlich auf Schafleder verfasste Manuskript ist wohl das einzige von insgesamt 17 verbliebenen Magna-Charta-Exemplaren, das jemals verkauft werden dürfte, wie Sotheby's-Vizechef David Redden sagte. Die meisten anderen Exemplare liegen in britischen Nationalarchiven, Kathedralen oder Universitäten. Die einzige andere Kopie außerhalb Großbritanniens gehört Australien. Redden, der am Dienstagabend in New York als Auktionator auftritt, beschrieb das Manuskript als "wichtigstes Dokument der Welt". Es sei der "Ur-Ur-Urgroßvater" der wichtigsten Gründungs- und Freiheitsgedanken Amerikas: Die Unabhängigkeitserklärung, die Verfassung und die Grundrechtecharta "Bill of Rights" speisten sich allesamt aus den Ideen der Magna Charta.

Magna Charta - Die "große Urkunde der Freiheiten"

Es gebe sicher noch andere herausragende historische Dokumente, doch dass eines davon unter den Hammer komme, sei unwahrscheinlich, sagte Redden. So werde etwa der Entwurf der amerikanischen Unabhängigkeitserklärung von Thomas Jefferson "nie versteigert werden". Für die Magna Charta dürften sich laut Redden bei der Auktion vor allem reiche Privatleute oder Institutionen interessieren.

Angeboten wird das Schriftstück von der Stiftung des früheren US-Präsidentschaftskandidaten Ross Perot. Diese hatte die Magna Charta - die "große Urkunde der Freiheiten" - 1984 von der Familie Brudenell aus dem englischen Northamptonshire gekauft, die das Dokument seit einigen hundert Jahren besaß. Den Erlös der Auktion will die Stiftung für wohltätige Zwecke investieren. (dm/AFP)

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