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Kultur: Willkommen im Trichinentempel

Auf das aktuelle Polit-Theater, das seine erste Spielzeit an Berlins Maxim-Gorki-Theater prägen sollte, blickt Volker Hesse mit einer gewissen Wehmut zurück: „Merkels Brüder“ und Konsorten fanden die erhoffte Beachtung nicht. Für die Saison 2002/03 kündigt der Intendant nun eine Mischung aus Klassikern und literarischen Novitäten an.

Auf das aktuelle Polit-Theater, das seine erste Spielzeit an Berlins Maxim-Gorki-Theater prägen sollte, blickt Volker Hesse mit einer gewissen Wehmut zurück: „Merkels Brüder“ und Konsorten fanden die erhoffte Beachtung nicht. Für die Saison 2002/03 kündigt der Intendant nun eine Mischung aus Klassikern und literarischen Novitäten an. Seinen 50. Geburtstag feiert das Haus zu Ehren des nspatrons mit einem Gastspiel aus Moskau: Oleg Tabakow zeigt Gorkis „Die Letzten“ als Zentrum eines russischen Schwerpunkts; Hesse selbst inszeniert Ostrowskijs „Wölfe und Schafe“; Uwe Eric Laufenberg später Tschechows „Platonow“. Für einen neuen, alten Renner im Repertoire, Shakespeares „Romeo und Julia“, soll Katharina Thalbach sorgen. Zwei Uraufführungen sind geplant: „Das Karussell“ von Klaus Chatten (ein Reigen über schwule Liebe im nächtlichen Berlin) im Gorki selbst sowie „Jud Sauer“ von Adriana Altaras, ein Besuch in einem jüdischen Altersheim Berlins, im Studio. Wird dieses kleine Haus auch weiterhin Gegenwartsdramatik bieten, Martin Crimps „Handel mit Clair“ und Thea Dorns „Bombsong“, das Monodram einer Selbstmordattentäterin, so zieht man für Platons „Gastmahl“, zubereitet von Stephan Müller, in Berlins ältesten Hörsaal ein, den Langhans-Bau der Humboldt-Universität, der in akademischen Kreisen wegen seiner lebensmittelhygienischen Geschichte „Trichinentempel“ genannt wird. Guten Appetit! G.G.

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