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William Trevor

© dpa

Zum Tod von William Trevor: Folge dem Geheimnis

Er war einer der Großen der britischen Gegenwartsliteratur, der auch schon für den Literaturnobelpreis im Gespräch war. William Trevor im Alter von 88 Jahren gestorben.

Schriftsteller sind Entdecker. Sie wagen sich hinaus ins Unbekannte. „Für mich ist das Schreiben überaus geheimnisvoll“, hat William Trevor gesagt. „Wenn ich nicht glaubte, dass es ein Geheimnis wäre, würde sich das Ganze nicht lohnen. Ich weiß beim Schreiben nicht, wie die Geschichte enden wird und nicht einmal, was in den nächsten Zeilen passiert.“

Das mag prätentiös klingen, aber der irische Schriftsteller hatte sich so sehr auf das Geheimnis des Schreibens eingelassen, dass er zu einem der besten Kurzgeschichtenautoren der Welt aufsteigen sollte. Seine Storys erschienen regelmäßig im „New Yorker“. Graham Greene pries Trevors Erzählungsband „Angels at the Ritz“ als „eine der besten Geschichtensammlungen seit James Joyces ,Dublinern’“.

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Mit "Turgenjews Schatten" gelang ihm ein Meisterwerk

Einen „Bildhauer der Worte“ hat man Trevor genannt. Seine Ansprüche waren hoch. Eine Kurzgeschichte sollte „eine Explosion der Wahrheit“ sein. 1928 in der irischen Grafschaft Cork geboren, arbeitete Trevor nach seinem Studium als Lehrer, bevor er 1952 nach England zog und Werbetexter in London wurde. Sein erster Roman „A Standard of Behaviour“, von dem er sich später distanzierte, erschien 1958.

Im deutschen Sprachraum setzte sich der zurückgezogen in Devon lebende Autor erst in den neunziger Jahren mit dem Thriller „Felicias Reise“ durch. Zuletzt kamen seine Bücher bei Hoffmann & Campe heraus. Mit dem Roman „Turgenjews Schatten“, der von einer verbotenen Liebe unter Cousin und Cousine und von der Kraft der Literatur handelt, gelang ihm ein Meisterwerk. Am Sonntag ist William Trevor im Alter von 88 Jahren gestorben. Er hinterlässt 23 Romane und elf Bände mit Erzählungen.

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