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Kultur: ZURÜCK - Verhöhnt

Wenn man(n) sich tanzend an die Nüsse faßt, ist Weihnachten.In "Palim Palim", der diesjährigen Festtagsshow im ScheinbarVarieté (bis 27.

Wenn man(n) sich tanzend an die Nüsse faßt, ist Weihnachten.In "Palim Palim", der diesjährigen Festtagsshow im ScheinbarVarieté (bis 27.12., 20.30 Uhr), gelangt die Jacko-Zwacko-Geste mehrfach zum Einsatz.Ferner auf dem bunten Teller: die apfelsinisch leuchtenden Brüste in Stevie Mazoscheks legendärem Schwarzlicht-Striptease.Und bevor zum Finale eine Kerze durchs Tante-Emma-Laden-Auditorium gereicht wird, fetzen Gerda und Gisela Stepinski ihre Sack-Rap / Christmas Version.Weil aber die Besetzung des locker gestoppelten Programms nicht jeden Abend identisch ist, bleiben Überraschungen.In seiner bekannt liebenswerten Art serviert der pantomimende Scheinbar-Pionier Stefan Linne einen jener Unterhaltungs-Cocktails, wie sie seit vierzehn Jahren vor Ort gemixt werden.Manches, was hier rührt, kann in größeren Häusern schütteln; die Spielstätten erzeugen grundsätzlich unterschiedliche Rezeptions- und Anspruchshaltungen.So läßt die intime Nähe im Schöneberger Show-Labor einige Künstler überlebensgroß erscheinen, andere erfahren die Demontage eines anhaltenden Close-up.Das ist spannend, und wie immer gilt auch für die aktuelle Produktion: Alles halb so schlimm - aber doppelt so schön, wenn man sich von der Spielfreude anstecken läßt.Im raschen Wechsel mit alten Hasen entert ein harter Newcomer-Kern das Bühnchen: Kiri Daquiri singt "Viel netter find ich Lametta" und meint "The Lady is a Tramp", Katja Rotzoll ausdruckstanzt sich was, und Kurt Krömer nährt mit seinem saukomischen Monolog über eine Eintagsfliege die Hoffnung, selbst keine solche zu sein.

NORBERT TEFELSKI

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