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Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) eröffnet die Internationale Luft- und Raumfahrtausstellung (Ila) auf dem Flughafen Berlin-Schönefeld vor einem Militärtransporter vom Typ Airbus A400M.

© dpa

Ila Berlin: Merkel eröffnet Luftfahrtausstellung

Jahreskongress des Weltluftfahrtverbandes IATA und Internationalen Luft- und Raumfahrtausstellung Ila: Berlin ist dieser Tage die Hauptstadt der Flugzeugwelt. Am Rande der Ila wurde ein Großauftrag für Airbus bekannt.

Berlin - Berlin ist dieser Tage ohne Übertreibung die Hauptstadt der Flugzeugwelt. Grund dafür ist, dass sich am heutigen Dienstag eher zufällig zwei der wichtigsten Ereignisse der Industrie überschneiden: Der Jahreskongress des Weltluftfahrtverbandes IATA, der am Sonntag im Hotel Intercontinental begann und heute Abend zu Ende geht, und die „Ila Berlin Air Show“ am Flughafen Schönefeld.

Europas größte Luft- und Raumfahrtmesse wurde am Vormittag von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) mit einem Rundgang offiziell eröffnet. Zu den ersten Stationen gehörte der Airbus A380 der Lufthansa. Am Beispiel des größten Passagierflugzeugs der Welt werde deutlich, wie wichtig heutzutage Kooperation in der Branche sei, sagte Merkel. Sie zeigte sich erfreut über die Entscheidung, die Luftfahrtschau auch künftig in der Hauptstadtregion zu veranstalten. Der geplante Großflughafen BBI und die Ila seien eine „gelungene Kombination“.

An dem Rundgang nahm auch die Regierungschefs von Berlin und Brandenburg, Klaus Wowereit und Matthias Platzeck (beide SPD), teil. Wowereit sagte, trotz der Bauarbeiten für den künftigen Hauptstadtflughafen BBI zeige sich die Ila „in guter Fasson“. 2012 werde man mit dem benachbarten Selchow einen alternativen, noch attraktiveren Standort für die Messe präsentieren.

Bekannt wurde derweil, dass die Fluggesellschaft Dubai Emirates weitere 32 Airbus-Superjumbos kauft. Die Bestellung der A380-Maschinen habe einen Wert von 11,5 Milliarden Dollar (9,2 Milliarden Euro), sagte Airbus-Verkaufschef John Leahy auf der Ila. Das sei der größte Auftrag in der Geschichte der zivilen Luftfahrt. Emirates-Chef Scheich Achmed bin Said el Maktum sagte, die Bestellung zeige das Vertrauen seines Unternehmens in die Zukunft.

IATA-Kongress läuft parallel

Beim IATA-Kongress beraten rund 800 Topmanager der Fluggesellschaften erstmals seit 1985 wieder in Deutschland über jüngste Entwicklungen der Branche. Im Zentrum der Debatten standen bisher die Einbrüche bei Passagierzahlen im Zuge der Weltwirtschaftskrise und wegen des isländischen Vulkans. Während die Fluggesellschaften in diesem Jahr im globalen Schnitt erstmals seit 2007 wieder schwarze Zahlen schreiben dürften – konkret 2,5 Milliarden Dollar –, würden Europas Fluggesellschaften weiter Verluste machen, erklärte IATA-Generalsekretär Giovanni Bisignani am Montag. Gründe seien die anhaltende Konjunkturschwäche – und der Vulkan.

Lufthansa-Chef Wolfgang Mayrhuber bestätigte am Montag noch den Trend. Die Auslastung im Frachtgeschäft und bei den Interkontinentalflügen steige bereits wieder, innereuropäische Verbindungen entwickelten sich dagegen noch schwach. Unterm Strich aber werde Lufthansa am Jahresende ein besseres operatives Ergebnis als im Vorjahr abliefern. Da wusste Mayrhuber allerdings noch nichts von dem Plan der Bundesregierung, für alle ab Deutschland startenden Flüge eine Sonderabgabe zu erheben. Das teilte Merkel erst am Nachmittag mit: „Sollte das zutreffen, wäre das ein schwarzer Tag für den Luftverkehrsstandort Deutschland“, sagte eine Lufthansa-Sprecherin.

Ein Sprecher des Wettbewerbers Air Berlin nannte den Plan „ein Konjunkturprogramm für ausländische Airlines“, da Fernflüge, die in Nachbarländern starten, nicht getroffen wären. Er verwies darauf, dass die Niederlande eine derartige Abgabe 2009 wieder abgeschafft haben, da die nur dazu geführt habe, dass das Drehkreuz Amersterdam unter Passagiermangel litt. „Auch lässt sich der Plan nicht ökologisch begründen, da die Airlines ihren Treibstoffverbrauch in den vergangenen Jahren um 40 Prozent gesenkt haben, die Autohersteller aber nur um 16 Prozent“, sagte der Sprecher.

"Leipzig ist nicht Berlin"

Bei der gestrigen Einstimmung auf den Ila-Eröffnungstag spielte die Abgabe noch keine Rolle. Auf einer Pressekonferenz im Roten Rathaus sprach Tom Enders, Airbus-Chef und Präsident des gastgebenden Industrieverbandes BDLI, von der „stärksten Beteiligung in der 100-jährigen Geschichte der Ila“. 1153 Aussteller aus 47 Ländern haben in Schönefeld ihre Stände auf 250 000 Quadratmetern aufgebaut. Besucher können 300 Flugzeuge, Hubschrauber, Drohnen, Satelliten und Trägersysteme sehen, darunter Messe-Weltpremieren wie den Militärtransporter Airbus A 400M, der zumindest während der Fachbesuchertage vor Ort sein wird.

ls Enders dort neben Berlins Regierenden Bürgermeister Klaus Wowereit und Brandenburgs Ministerpräsident Matthias Platzeck (beide SPD) sitzend gefragt wurde, warum genau sich sein Verband am vergangenen Freitag dazu entschlossen hat, die Ila ab 2012 weiter in der Region zu belassen und doch nicht nach Leipzig zu geben, sagte der Airbus-Chef: „Der Nachteil von Leipzig ist, dass Leipzig nicht Berlin ist.“ „Das zumindest können Leipzigs Oberbürgermeister und ich bestätigen“, fügte Wowereit trocken hinzu. (kph/-du/dpa/ddp/AFP)

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