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Lange Nacht der Museen: Schluss mit der Ruhe

Tango tanzen, Chor singen, Trommeln hören und dabei Bilder oder Dinge sehen. Bei der Sommerausgabe der Langen Nacht ging’s diesmal musikalisch zu.

Eines durfte in dieser Nacht in keiner Tasche fehlen: der Regenschirm. Zur Eröffnung gab es „herrliches Museumswetter“, wie es der Geschäftsführer der Langen Nacht der Museen, Moritz van Dülmen, in Anspielung auf den Regen nannte. Um 18 Uhr schlug der Regierende Bürgermeister Klaus Wowereit zum Start auf dem Kulturforum am Potsdamer Platz den Gong, danach strömten die Besucher ins Trockene – und zur Musik. Denn bei der 29. Langen Nacht zog in die abends eher stillen Räume Klang ein: 35 Chöre, Bands und Musikensembles traten auf.

Begonnen wurde vor der Gemäldegalerie mit dem Tango „Por una cabeza“, vier Paare tanzten dazu. „Mich hat das musikalische Programm gelockt“, sagte eine Besucherin aus Frohnau. Wer selbst mitträllern wollte, dem bot sich um Mitternacht die Gelegenheit. Dann sollten Nachteulen gemeinsam „Der Mond ist aufgegangen“ anstimmen. Die Dirigentin Kerstin Behnke wollte dafür auf der Piazetta des Kulturforums tausende Lange-Nacht-Besucher zu einem Chor zusammenführen.

Aber auch danach war noch nicht Schluss mit Kultur: Bis um 2 Uhr blieben die Häuser für die Nachtschwärmer geöffnet, darunter die Gemäldegalerie, das Museum für Naturkunde, die Museen Dahlem, aber auch kleinere wie das Zucker-Museum oder das Berliner Waldmuseum. Im Currywurstmuseum in Mitte drängelten sich ebenfalls die Menschen. Auch eine Familie aus Frankfurt/Oder war dabei, extra für diesen Abend angereist. Nach ersten Schätzungen kamen trotz des Regens wieder zehntausende Besucher.

Einige Museen hatten diesmal Premiere, beispielsweise das Museum Berggruen der Klassischen Moderne in Charlottenburg. Hier gab es Kurzführungen durch eine Sonderausstellung mit Werken des ungarischen Fotografen Brassaï. Und zum ersten Mal öffneten auch die Humboldt-Box am Schloßplatz oder die „MiniaturWelten Loxx“ am Alexanderplatz nachts ihre Türen. Im Loxx bestaunten tausende Berlin im Kleinformat mit S-Bahnen, Flugzeugen und einer Wettersimulation. Es erwies sich als Publikumsmagnet. Lange Schlangen bildeten sich vor dem Eingang, in der Reihe vor allem Eltern mit ihren Kindern. Der 12-jährige Tobias fand es toll: „Ich habe einiges in Berlin gleich wiedererkannt“.

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